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28.07.2025

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Stufenreicher Wohnungsbau

Lütjens Padmanabhan Architekt*innen in Regensdorf


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Wie in so vielen Großstädten wird auch in Zürich der knappe innerstädtische Wohnraum durch Neubauten in der Agglomeration zu kompensieren gesucht. In der 17 Bahnminuten entfernten Kleinstadt Regensdorf beispielsweise entsteht derzeit am Rande eines alten Industriegebiets ein neues Wohnquartier – das Zwhatt-Areal. Kürzlich zündeten Lütjens Padmanabhan Architekt*innen aus Zürich den Startschuss: mit einem Terrassenhaus, das bezahlbaren Wohnraum schaffen soll.

Der achtgeschossige, sogenannte Längsbau wurde als erstes Wohnhaus auf dem Areal fertiggestellt. In naher Zukunft sollen weitere Neubauten folgen, unter anderem zwei etwa 75 Meter hohe Wohntürme. Auch der Umbau einiger bestehender Industriebauten sei geplant – hier sieht die Immobilienfirma Pensimo, die als Bauherrin für das insgesamt etwa 4 Hektar große Areal auftritt, Gewerbe- und Büroflächen vor. Der entsprechende Masterplan von 2018 geht auf den städtebaulichen Vorschlag von Studio Märkli und die Landschaftsplanung von Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur (beide Zürich) zurück.

Die Idee sei es, „Regensdorf ein weiteres Zentrum hinzuzufügen“, lässt sich Peter Märkli auf der Projektwebseite zitieren. Ebenso ambitioniert geht es dort weiter: Hier solle ein „idealtypischer“ Stadtteil entstehen, „zukunftsfähig“ und vor allem unter dem Label der „Suffizienz“. Selbst der Wettbewerb für den Längsbau, den Lütjens Padmanabhan Architekt*innen 2019 für sich entschieden, trug den vielversprechenden Namen „Suffizienzpitch“.

Gut 30 Wohnungen brachten die Architekt*innen auf den 3.560 Quadratmetern Bruttogeschossfläche unter. Dabei entwickelten sie vier Wohnungstypen, die von 40 Quadratmetern (S) bis 90 Quadratmetern (XL) Nutzfläche reichen. Aufgebaut sind alle als zweigeschossige, sogenannte Maisonette-Lofts. Alle zwei Etagen sind acht solcher Wohnungen platziert, beginnend mit den größten Einheiten im Erdgeschoss – nach oben hin staffelt sich das Raumprogramm zurück.

Entsprechend stuft sich auch die Fassade des Baukörpers in der Höhe ab und erzeugt zumindest an der grünen Nordwestseite das Motiv eines Terrassenhauses. Zum Quartiersrand zeigt sich hingegen eine flächige Verkleidung aus Wellblech, die die vertikale Teilung nur durch leicht changierende Grautöne andeutet. Kubatur und Materialität erinnern dabei an das Wohnhaus im Elsass von Lütjens Padmanabhan Architekt*innen.

Insbesondere der Rohbaucharakter im Innenraum des Längshauses erzeugt den Eindruck, als wäre die Planung vom schonenden Umgang mit Ressourcen und der Reduktion aufs Notwendigste geleitet. Fraglich bleibt jedoch, ob dieses Versprechen organisatorisch wirklich eingehalten wird.

So besteht jede der Wohnungen, egal ob S oder XL, letztlich aus zwei Räumen – also für maximal ein Pärchen mit Kleinkind. Erheblich viel Fläche fällt hingegen den 32 wohnungseigenen Spindeltreppen mit Luftraum zu. 11.730 Kubikmeter beträgt das Bauvolumen, die Mietpreise bewegen sich laut Internetquellen dabei umgerechnet zwischen etwa 27 und 33 Euro je Quadratmeter. (tg)

Fotos: Philip Heckhausen


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

15

krysmopompas | 02.08.2025 10:14 Uhr

Hier geht's doch nicht um Fallrohre

An der Straßenfassade ist gut zu erkennen, wieviel Kommunikation man der segregierten Klientel im Dialog des öffentlichen Raums zugesteht. Perfektes städtebauliches Beispiel für den abschätzigen Blick auf Geringverdiener.
Keine Architektur kann solch abstrusen Städtebau reparieren.

14

noch ein | 31.07.2025 12:24 Uhr

architekt...

Die Grundrisse und innere Ausformulierung finde ich schon gut passend. Ich denke, auch in der 10. Vermietung wird das attraktiv bleiben. Auch die Terrassen sind gut proportioniert und das entstehende Volumen und das Verhältnis offen/geschlossen dem Ort angemessen.

Zu den Fassaden habe ich leider keinen so positiven Eindruck. Zuindest zur Strasse hin. Zum einen, da ich die Materialwahl als eher problematisch und nicht nachhaltig oder alterungsfähig erachte. In 30 Jahren wird die dann wieder ausgewechselt. Zum anderen empfinde ich sie als schlicht zu grau. Regensdorf liegt im Tal, das ist eh nicht zu viel Sonne.

@ 13 (auch ein architekt)
Jetzt fangen Sie schon bei Kaffee- und Gipfeli-Preisen an, ihre eigenen "Fakten" zu publizieren.
Also wenn Sie 30 Stutz für 2 Kaffee und 2 Gipfeli bezahlen, dann haut man Sie entweder regelmässig übers Ohr oder Sie nehmen ihn mit nem kräftigen Schuss.

13

auch ein | 30.07.2025 09:50 Uhr

architekt

@9:
als architekt lohnt sich der Zoobesuch in ZH auf jeden fall! Alleine das Elefantenhaus ....einmal die Woche ist zuviel, die 30 Franken kann man auch gut für zwei Kaffee und zwei Gipfeli raushauen

12

Bernhard | 30.07.2025 08:55 Uhr

Ist das schweizer Sensibilität oder eher Sturrheit?

Mich erstaunt hier die Diskussion über angemessene Miete und Zoobesuche. Ganz ehrlich? Da möchte ich nicht geschenkt drin wohnen (müssen).

11

werker | 29.07.2025 17:33 Uhr

Zoo

Zoo kosten in Berlin 25 bzw. 22,50 (Tierpark) - - die "ab" Onlinepreise darf man nicht vergleichen, da muss man 6 Monate vorher Montag früh in November buchen oder so.

10

M. | 29.07.2025 16:49 Uhr

ich mag bild 4 am besten.

da ist wirklich alles drin.
erinnert fast ein wenig an walter renz aus den 1930ern.
halt in sauber.

9

peter | 29.07.2025 15:31 Uhr

wusste gar nicht, dass man in der schweiz

jeden monat in den ZOO gehen muss. wow!

im übrigen kostet die karte für hagenbeck's in hamburg auch knapp 30 euro. köln etwas günstiger mit 23 euro. berlin natürlich superbillig mit 16 euro.

8

Peter Dünsch | 29.07.2025 13:49 Uhr

Ratespiel

Kennt Ihr das Spiel:

"Ist das ein Knast oder schweizer Wohnungsbau?"

Theoretisch könnte man jedes Bild in den Stapel werfen....

Love it...

7

auch ein | 29.07.2025 10:27 Uhr

architekt

@5:
Sooo einfach ist es nicht!
vom "übrig bleibenden" nettoeinkommen muss man hier noch bezahlen: krankenversicherung , zahnarzt (alles selbst), KiTa (für JEDES Kind ca 3.000 pro MONAT in ZH), Zoobesuch 30 Franken / Person etc etc...Vom Geld ist am Ende auch nicht sehr viel mehr übrig.
Aber: die meisten Architekten gleichen ÜBERSTUNDEN aus. Ja stellt Euch vor!! So habt ihr nicht mehr Geld aber mehr Zeit (für den Zpoo zB)

ach ja: das ist für die auch hier schmelzende Mittelschicht eine durchaus leistbare Miete. Eine Familie mit Vater / mutter , der bei COOP oder Migros an der Kasse arbeitet (und nur EINER arbeitet weil siehe oben KiTa so teuer...) wohnt auch hier in der "Agglo".....und die ist mittlerweile sehr viel weiter draussen als in regensdorf

6

fjh | 29.07.2025 07:53 Uhr

abgehoben

@dethomas kann ich nur beipflichten!

5

martin s | 28.07.2025 19:49 Uhr

Es ist die Schweiz!

Ich empfehle hierzu bei t-online.de den heutigen Artikel zur Zusammensetzung des Arbeitseinkommes zu suchen.
Die Schweiz ist im ranking "übrigbleibendes Nettoeinkommen" mit Abstand an der Spitze in Europa, knapp 80 % bleiben übrig. Von einem ohnhin schon hohem Gehalt.
Deutschland ist auf dem vorletzten Platz, das stehen am Ende ca. 50% zu Buche, bei einem relativ niedrigem Gehaltsniveau....traurig, aber wahr.

Von daher wird das schon passen.

4

peter | 28.07.2025 18:56 Uhr

alles cool...

... aber das detail auf bild 6 und 11 doch irgendwie doof. wenn man schon so brutalistisch unterwegs ist, kann man das rohr auch außenrum führen - unter den balkonen gehts ja auch.

3

dethomas | 28.07.2025 16:18 Uhr

zuviele tassen im schrank?

ein 90 m2 (xl) wohnklo mit kochnische für knappe 3.000 € als bezahlbaren wohnraum zu bezeichnen, ist bizarr, grotesk oder einfach nur verrückt!
geichzeitig verhungert global alle 6 sek. ein kind.

2

Senior Architect | 28.07.2025 15:54 Uhr

stufenreicher (bezahlbarer) Wohnungsbau?

....."die Mietpreise bewegen sich laut Internetquellen dabei umgerechnet zwischen etwa 27 und 33 Euro je Quadratmeter."....

Ist das bezahlbarer Wohnraum? Gilt das so für Zürich und den zugehörigen Randbezirken? Hoffentlich sind da die Nebenkosten bereits inkludiert, oder!? Sonst wird das nix mit der kompensierten Agglomeration, sondern resultiert nur in gähnender Leere im schönsten Konversion-Industriegebiet.

1

auch ein | 28.07.2025 15:38 Uhr

architekt

die fassaden sind ja sehr gewöhnungsbedürftig.
was sollen im EG die ausgeklappten blechle?

können nix und gehen kaputt.

 
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