RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kunsthaus_in_Berlin-Mitte_eroeffnet_1051439.html

04.05.2010

Moving Energies

Kunsthaus in Berlin-Mitte eröffnet


Parallel zum Berliner Gallery Weekend wurde am 1. Mai in dem Bezirk Mitte ein neues Kunsthaus eröffnet. Es steht direkt neben dem KW Institute for Contemporary Art in der Auguststraße und wurde von den Berliner Architekten Düttmann + Kleymann geplant. Hans Düttmann hatte schon die große Ausstellungshalle des KW Institutes umgestaltet, das 1999 wiedereröffnet wurde – nun steht also ein dominierender Galeriekubus neben der ehemaligen Margarinefabrik.

Unter dem Namen „me Collectors Room“ wollte der Kunstsammler Thomas Olbricht jedoch kein weiteres Museum oder gar Kunsthalle, sondern gleich eine Welt mit „Erlebnis-Möglichkeiten“. Neben dem „me-Shop“, einem „me-Cafe“ und der „me-Lounge“ enthält der Neubau des weiteren eine Reihe von Apartments und die so genannte „Wunderkammer Olbricht“. Die Buchstaben „me“ stehen dabei übrigens für moving energies.

Gute 1.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche verbergen sich hinter der hohen Glasfassade – die sechs Meter hohen Riegel aus dunkelgrauen Betonplatten sollen den Galeriebereich im Erdgeschoss von dem Wohnbereich abtrennen.

In seinem Inneren ist der Neubau eher schlicht: weiße Wände, Sichtbetondecken und ein dunkelbrauner Fußboden. Etwas bieder wirken die Ausstellungsräume. Der zukünftige Eigentümer und Besitzer dürfte ein Wörtchen in dem Planungsprozess mit geredet haben, denn der Neubau wurde laut den Architekten „in Zusammenarbeit mit Thomas Olbricht konzipiert“. Vielleicht ist dies der Grund für das viel kritisierte Resultat: ein „Mix aus Belanglosigkeit und Brutalität“ (Sebastian Frenzel/ Monopol), ein grober Klotz mit langweiliger Fassade (Friedrich von Borries/ Die Welt) oder wie es Niklas Maak so schön in der FAZ schreibt: „Optisch ist das Ding eher ein Nullenergiehaus, vor dem man staunend wie vor einem Geldtransporter steht, der sich in einer Baugrube festgefahren hat“.

Vor allem der rote Schriftzug sorgte für Irritation und den Verdacht einer neuen H&M-Filiale. Obwohl doch jedem bewusst sein müsste, dass für den Schriftzug wohl kaum die Architekten verantwortlich sind. Vielleicht fehlt diesem Kunsthaus wirklich Spannung, Leidenschaft und Mut, vielleicht ist es zu untypisch für Berlin und würde sich in einer anderen Stadt besser etablieren?  Obwohl: Ist es nicht gerade dann wieder mutig? (jk)


Zum Thema:

www.me-berlin.com


Kommentare:
Kommentare (3) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

04.05.2010

Rockbund Shanghai

Kunstmuseum von Chipperfield eröffnet

04.05.2010

Fuhrimann Hächler

Ausstellung in Berlin

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche