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06.08.2020

Nie mehr kalte Füße

Kita in Kaufbeuren von Kern Architekten


Kaufbeuren liegt auf halbem Weg von München nach Lindau. Für die Kinder der etwas über 44.000 Einwohner stehen 24 Kitas zur Betreuung bereit. Zu wenig, deshalb sollte die in die Jahre gekommene einstöckige Kindertagesstätte am Leinauer Hang durch einen Neubau mit mehr Platz ersetzt werden. Der festgestellte Bedarf schrieb drei Kindergartengruppen mit 80 Kindern, eine Hortgruppe mit 20 Kindern, sowie eine Krippengruppe mit 15 Kindern vor. Da in den Kellerräumlichkeiten der Kita die Nahwärmeversorgung für das umgebende Wohngebiet untergebracht ist, musste dieser samt Heizungstechnik erhalten werden.

Das Resultat des Mindelheimer Büros Kern Architekten ist ein zweigeschossiger Holzbau mit insgesamt 340 Quadratmetern Nutzfläche, der auf den bestehenden Keller platziert wurde. Ob der Tragfähigkeit der Grundstruktur und aus ökologischen Gründen entschied man sich für einen leichten Bau aus vorgegrautem und lasiertem Fichtenholz. Die hinterlüftete Fassade setzt sich aus in wechselnden Breiten und Tiefen montierten vertikalen Kanthölzern zusammen. Nicht zuletzt aus Gewichtsgründen ist sogar der der Barrierefreiheit geschuldete Aufzugsschacht aus Holz gefertigt.

Ein innenliegender Luftraum teilt den simplen Kubus in zwei Teile und verbindet die beiden Geschosse miteinander. Durch einen Versatz der Volumen entstehen im Norden und im Süden halbdurchgängige Laubengänge. Im Innenraum bewirkt der Werkstoff Holz eine heimelige Umgebung und angenehme Akustik. Die Gruppenräume ordnen sich ringförmig um den Lichthof an, für mehr Ruhe und Geborgenheit sind sie nach innen geschlossen. Über die großen Fenster, Glastüren und Balkone öffnen sich die Räume zum Garten hin. Im Erdgeschoss können alle Kinder zum gemeinsamen Essen zusammen kommen. Außerdem sind ein Mehrzweckraum, Personalräume und ein sogenannter Intensivraum untergebracht. Über zwei versetzte Shetdächer wird der Innenraum großzügig mit Tageslicht versorgt. Für eine natürliche Abkühlung über Nacht lassen sich Fenster im Dach öffnen, damit die Luft noch besser zirkulieren kann. (tl)

Fotos: Julia Schambeck



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