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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kirche_in_Hessen_eingeweiht_4628709.html

07.12.2015

Neubau für die Schrumpfung

Kirche in Hessen eingeweiht


Eine Meldung zu einer Kirchweihe hat hohen Seltenheitswert, zumindest im Baunetz wird bei einer abnehmenden Zahl von Kirchengängern zunehmend von Umnutzungen und vorangehenden Profanierungen berichtet. Auch Kissler + Effgen Architekten haben 2014 den Umbau einer Kirche in Köln-Ehrenfeld zu einem Kolumbarium fertiggestellt. In Hessen konnte nun ein Kirchenneubau der Wiesbadener Architekten eingeweiht werden, doch auch der ist Folge einer schrumpfenden katholischen Gemeinde.

2010 hatten die Architekten den entsprechenden Realisierungswettbewerb für die St. Ursula Gemeinde Steinbach bei Oberursel gewonnen. Der Entwurf für ein Gemeindezentrum mit Kirche und Glockenturm ersetzt eine inzwischen zu groß gewordene Kirche aus dem Jahr 1964. Wegen Unwirtschaftlichkeit und schwerwiegender Bauschäden wurde die alte Kirche nach 49 Jahren Nutzung abgerissen. Einen Teil des Grundstücks veräußerte die Gemeinde und ließ einen kleineren Kirchenbau mit integriertem Gemeindezentrum errichten.

Die Gemeinde beschreibt das Leitmotiv des Entwurfes auf ihrer Website als „Konzentration auf das Wesentliche“. Der Grundriss gliedert sich klar in Kirchenraum, Foyer und Gemeinde und ist nach außen hin aufgrund der Höhe des Kirchenraums ablesbar. Der an der Grundstückskante platzierte Glockenturm setzt einen städtebaulichen Akzent.

Für zwei Millionen Euro konnte das Bauwerk mit einer Nutzfläche von 577 Quadratmetern umgesetzt werden. Auch die Materialität des in hellem Putz gefassten Bauwerks beschränkt sich auf das Wesentliche, was nicht heißt, dass der Neubau bescheiden oder protestantisch karg daherkommt. Die einladende Geste des sich zur Straße hin mit einem prominenten Eingangsbereich öffenenden Gebäudes, der zum Kirchenraum öffenbare Gemeindesaal und die Oberlichter verleihen dem Haus Anmut und Großzügigkeit.

Ein besonderer Charakter und Kontinuität entstehen auch durch die Integration von Spolien. So übernahmen die Architekten Teile der künstlerischen Innenraumgestaltung des Vorgängerbaus wie etwa den Altar aus Naturstein von Bildhauer Hans Rams, Orgel und Geläut. Außerdem wurden Teile der alten Kirchenfenster in die Gestaltung aufgenommen. (lr)

Fotos: Dietmar Strauß


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