Bis 2027 soll im kleinen Plüschow in Mecklenburg-Vorpommern das Museum Ehrhardt fertiggestellt werden. Der Entwurf für den Neubau stammt von Kéré Architecture (Berlin). Es ist Kérés erster Museumsbau in Deutschland und damit auch das europäische Kulturbau-Debüt des Pritzker-Preisträgers. Die prägende Holzkonstruktion wurde gemeinsam mit HK Architekten (Schwarzach) entwickelt, die auch die Ausführungs- und Detailplanung übernehmen werden.
Gewidmet ist das Museum dem Fotografen und Dokumentarfilmer Alfred Ehrhardt (1901–1984), der vor allem durch seine Naturstudien im Watt und auf der Kurischen Nehrung als bedeutender Vertreter der Neuen Sachlichkeit bekannt wurde. Neben seinem fotografischen und filmischen Werk hinterließ er auch einige Gemälde, Zeichnungen und kunstpädagogische Schriften.
Initiiert wurde der Museumsneubau von seinem Sohn Jens Ehrhardt und dessen Frau Elke Weicht-Ehrhardt. Die Familie ist seit Langem in der ländlich geprägten Region Nordwestmecklenburgs verwurzelt. Unweit des historischen Schlosses Plüschow, das heute als Künstlerresidenz dient, soll sich der Holzbau in die offene Landschaft einfügen. Künftig sind auf der Fläche von rund 1.400 Quadratmetern neben der Sammlung Alfred Ehrhardt auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Positionen vorgesehen.
Holz und Stampflehm prägen die zweigeschossige Konstruktion mit Giebeldach und sollen Bezug zur regionalen Bauweise nehmen. Zentrales Element im Inneren ist eine organisch geschwungene, 80 Meter lange Stampflehmwand, an deren Enden sich auf beiden Stockwerken zwei oval-förmige Räume befinden. Diese sollen für Filmvorführungen, Projektionen oder Veranstaltungen dienen.
Im Erdgeschoss sind ein Café und ein offener Begegnungsbereich vorgesehen, im Obergeschoss ein Dachgarten, der von der offenen Holzkonstruktion überspannt wird. Tragwerk und der Innenausbau sind laut Architekt*innen so geplant, dass ein sortenreiner Rückbau möglich ist. Wichtiger Bestandteil sei außerdem der Garten, der direkt an das Café anschließt und durch das Sammeln von Regenwasser den Verbrauch für die Bewässerung reduzieren soll. Die Planung der Freiräume übernehmen Erik Dhont Landscape Architects (Brüssel/Genf/Mailand). (dsm)
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auch ein | 05.11.2025 08:39 Uhrarchitekt
das ist wirklich ein falsches "haus" am falschen ort.
ein aus einer anderen weltgegend, ob nord oder süd vom himmel gefallenes haus
und dazu ein vorhersehbarer bauschaden wohin man sieht, ein pflegeintensives "ensemble"...für wieviele besucher im jahr?
und ich gebe herrn schoppe recht:
da wäre doch die umnutzung eines bestehenden ortes eher angebracht gewesen.