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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kengo_Kuma_gewinnt_Wettbewerb_in_Saint-Malo_5456324.html

31.07.2018

Kopf-an-Kopf-Rennen ums Meeresmuseum

Kengo Kuma gewinnt Wettbewerb in Saint-Malo


Mit Museen kennt sich das Büro Kengo Kuma & Associates (Paris/Tokio) aus. Ob im dänischen Odense, im türkischen Odunpazarı oder im schottischen Dundee – überall sind es Kumas Entwürfe, die realisiert werden sollen. Nun gesellt sich ein weiterer dazu: ein Museum für Meeresgeschichte, das Musée d’histoire Maritime de Saint-Malo in Frankreich.

126 Büros hatten sich am internationalen, zweiphasigen Wettbewerb beteiligt, vier von ihnen schafften es in die zweite Runde. Neben Sieger Kengo Kuma, der zuletzt in Kopenhagen den Wettbewerb um Paper Island gewann, waren das so namhafte Büros wie Barozzi Veiga aus Barcelona, Aires Mateus aus Lissabon und das Pariser Büro Moreau Kusunoki. Ganz einfach war das Verfahren nicht, entschied man sich doch zunächst für zwei Gewinner – Barozzi Veiga war noch dabei – und vergab erst im folgenden Verhandlungsverfahren den Auftrag. Über zehn Jahre war da das Meeresmuseum in Saint-Malo schon diskutiert worden, die verfahrenstechnische Extrarunde spielte dann wohl auch keine Rolle mehr.

  1. Preis: Kengo Kuma & Associates, Paris/ Tokio
  2. Preis: Barozzi Veiga, Barcelona

Stolze 30 Millionen Euro will die Stadt Saint-Malo investieren. Die Hafenstadt im Nordosten der Bretagne, an der Kanalküste war einst Hochburg für Freibeuter, vom König gebilligte Piraten, da dieser einen Teil des Gewinns kassierte. Heute ist der Ort unter anderem für die Fähren auf die Kanalinseln Jersey und Guernsey und ins britische Portsmouth bekannt. Das neue Museum soll die historischen, aber auch gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen der Seefahrt zusammenbringen, in der Stadt verteilte Museumsbestände vereinen und Archivschätze der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Die Architekten schlagen dafür im Hafen von Saint-Malo einen 35 Meter hohen Bau aus Holz und Zink vor, der an drei gestapelte Lagerhäuser denken lässt. Auf sieben Etagen und rund 6.000 Quadratmetern sind Dauer- und Wechselausstellungen, ein Restaurant und Veranstaltungsräume geplant. Eine Orientierung in die Höhe war dabei keine Option, sondern klare Vorgabe der städtischen Bauherren. Sie wünschten ein „Belvedere-Museum“, ein Museum mit schöner Aussicht.

Die Innenräume sollen durch die Verwendung von durchbrochenem Holz eine warme und umhüllende Atmosphäre schaffen. Die oberste Ebene ist von einem Holzrahmen gefasst, der an das Erbe der Schiffsarchitektur erinnern soll. Die Außenhaut ist aus graviertem Zink, hellgrau und leicht glänzend, das Wasser und den Himmel reflektierend. So soll der Bau leicht und weniger massiv wirken. Baubeginn ist für Ende 2019, die Eröffnung für April 2022 geplant. (kat)


Video:






Zum Thema:

Film oben: Der Wettbewerbsentwurf für Saint-Malo von Kengo Kuma & Associates
Film unten: Im ARCHlab-Video spricht Kengo Kuma über das Nezu Museum in Minato, Japan. Die Videoreihe ARCHlab ist eine Koproduktion von BauNetz und Prounen Film, mit freundlicher Unterstützung des Goethe Instituts und der Firma GIRA. Mehr Filme gibt es hier.


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1. Preis: Kengo Kuma + Associates, Paris/Tokio

1. Preis: Kengo Kuma + Associates, Paris/Tokio

1. Preis: Kengo Kuma + Associates, Paris

1. Preis: Kengo Kuma + Associates, Paris

2. Preis: Barozzi Veiga, Barcelona

2. Preis: Barozzi Veiga, Barcelona

Das neue Museum liegt an der Hafenkante im Nordosten.

Das neue Museum liegt an der Hafenkante im Nordosten.

Bildergalerie ansehen: 20 Bilder

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