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03.11.2025

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Durchlässig und integrativ

Jugendbildungszentrum in Mailand von AOUMM


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Unter dem Titel Punto Luce, Lichtpunkte, betreibt die international tätige NGO Save the Children in Italien mittlerweile 27 sozialpädagogische Zentren, die insbesondere Kindern und Jugendlichen in sozial benachteiligten urbanen Ballungsräumen kostenlose Bildungsmöglichkeiten anbieten. Auch im Mailänder Stadtviertel Gallaratese – errichtet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und unter anderem Standort des Wohnkomplexes Monte Amiata von Aldo Rossi und Carlo Aymonino – gibt es nun einen solchen Punto Luce. Es ist das erste Zentrum, das Save the Children von Grund auf neu bauen ließ. Entworfen wurde die asymmetrische Rotunde vom Mailänder Büro AOUMM.

Der eingeschossige, fünf Meter hohe Neubau liegt inmitten eines locker mit Wohnriegeln bebauten Quartiers. Eine zuvor auf dem gut 3.000 Quadratmeter großen Grundstück befindliche verfallene Fertigteilkonstruktion wurde abgerissen. Auf ihrem Fundament planten AOUMM einen ringförmigen Holzbau mit 620 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Sein zentraler Innenhof kann über zwei Durchgänge von der Straße aus erreicht werden.

Der vollständig offene Grundriss bietet Platz für Bildungslabore, Musik- und Digitalräume sowie eine Lehrküche. Er soll eine hierarchiefreie, integrative und animierende Umgebung ermöglichen, in der verschiedene Aktivitäten parallel stattfinden können. Ein 70 Quadratmeter großer, unabhängiger Raum, flankiert von den beiden Durchgängen, wird von lokalen Vereine genutzt. 

Dank einer vorgefertigten Konstruktion aus Brettschichtholz und Sandwichpaneelen konnte der Bau innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden. Dabei wurden verschiedene Arten von unbehandeltem, PEFC-zertifiziertem Holz verwendet: Tanne für die Säulen und die tragende Struktur, Okoumé und Lärche für die Außenverkleidung. Die Geometrie des zu beiden Seiten über das Volumen auskragenden Gründachs, auf dem auch eine PV-Anlage installiert ist, wurde so gewählt, dass die Südfassade in den Sommermonaten im Schatten liegt. Oberlichter reduzieren den Bedarf an künstlichem Licht. Über Sensoren, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO₂-Werte messen, lässt sich die natürliche Belüftung automatisch steuern. 

Sowohl zum Hof als auch zur Umgebung öffnet sich der Baukörper mit vertikalen, gebäudehohen Fenstern. Sie schaffen eine Verbindung zu den Außenräumen, die als direkte Erweiterung der Innenräume gedacht sind und rund 2.100 Quadratmeter der Grundstücksfläche einnehmen. In Zusammenarbeit mit PN Studio – Francesca Neonato (Mailand) gestaltet, umfassen sie unterschiedliche Spiel- und Erholungsbereiche sowie einen Lehrgarten für Umweltbildung. (da)

Fotos: Giovanna Silva, Giacomo Bianco


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