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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Hotel_in_Brixen_von_bergmeisterwolf_10073827.html

10.10.2025

Zeitgenössisch zwischen Barocktürmen

Hotel in Brixen von bergmeisterwolf


Wer durch die Südtiroler Stadt Brixen mit ihren barocken Sakralbauten und Giebelzinnen spaziert, kann dabei einige Projekte des ortsansässigen Büros bergmeisterwolf entdecken. Zuletzt realisierten die Architekt*innen hier den Hotelneubau Badhaus, der sich mit skulptural anmutender Formensprache in den Innenhof eines historischen Altstadtensembles einfügt. Die Bauherrschaft lag bei der Viertel Group, die das Hotel betreibt.

Auf dem Grundstück befand sich im Blockinneren einst ein für die Region typisches öffentliches Badhaus, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen. Über viele Jahre ungenutzt, war das Gebäude stark verfallen. Es musste weichen, doch der Name blieb. Nun führt von der belebten Fußgängerzone eine schmale Stichgasse zum Erdgeschoss des Neubaus und durch dieses hindurch in den Innenhof, der mit seinen tiefen Sitzstufen von der Hotelbar genutzt wird.

Mit 1.120 Quadratmetern Bruttogrundfläche und mehreren, abgestuften Volumen klemmt sich der Neubau zwischen die Altbauten. Übersehen lässt er sich dabei nicht, denn mit 22 Metern und sechs Geschossen ragt sein höchster Gebäudeteil über den Bestand hinaus. Im Erdgeschoss gelangen die Besucher*innen zunächst in die Lobby, die an das Erdgeschoss eines bestehenden Vorderhauses anschließt und dieses als Bar und Frühstücksraum nutzt.

Von außen verkleiden handgefertigte Lehmziegel die massive Betonkonstruktion. Horizontal durchlaufende Bänder aus schwarz gestrichenem Stahl, Kupferelementen (die sich teilweise öffnen lassen) und transluzenter Riffelfestverglasung gliedern die Fassade. Der Verzicht auf Klarglas sei notwendig gewesen, um im dichten Stadtgefüge die Privatsphäre der Hotelgäste und Nachbarn zu wahren, erklären die Architekt*innen. Für den Ausblick stehen stattdessen zwei Terrassen in den oberen Geschossen zur Verfügung. 

In den Zimmern sollen dunkle Holzmöbel, grün gebeizte Holzböden, grüner Quarzit und Kupferleitungen an das Badhausflair erinnern. Weitere Reminiszenzen an die Geschichte des Ortes finden sich am Eingang, wo eine von Künstler Michael Fliri gestaltete Skulptur eines Bademantels hängt, sowie entlang des Durchgangs im Erdgeschoss, wo dunkelblau lasierte Kacheln in Form von Händen an Decke und Wand installiert wurden. (sbm)

Fotos: Gustav Willeit, Jürgen Eheim


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