RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Haus_aus_Holz_Stroh_und_Kork_bei_Mailand_von_LCA_architetti_7498818.html

11.02.2021

Naturnahes Wohnen für Informatiker

Haus aus Holz, Stroh und Kork bei Mailand von LCA architetti


Im Dörfchen Buscate in der Nähe von Mailand hat das Büro LCA von Luca Compri (Varese) ein nachhaltiges Haus für ein junges Paar entworfen. Die beiden Informatiker haben sich bewusst für ein Leben auf dem Land entschieden – „in engem Kontakt mit der Natur“, so heißt es im Pressetext. Visuell aber bricht das Gebäude mit einigem, was man sich gemeinhin unter dem Slogan Naturnahes Wohnen vorstellt.

Passenderweise liegt das Grundstück des 200 Quadratmeter Wohnfläche bietenden Neubaus am Ortsrand von Buscate, mit Blick über ein Akazienwäldchen. Wer jedoch schon einmal vom Flughafen Mailand ins Zentrum gefahren ist, dem dürfte aufgefallen sein, dass die Gegend Speckgürtel-typisch eher dicht bebaut ist. Aber die Ansprüche sind verschieden und der Garten, zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch recht spärlich mit Natur versehen, wird schon noch dichter wuchern.

Die Kubatur des Hauses mit seiner minimalen Satteldachgeometrie beziehe sich auf das lokal typische lombardische Bauernhaus, so der Architekt. Die Fassade ist geprägt von übergroßen Fensteröffnungen, die bei Bedarf mit großformatigen Rollos abgedunkelt werden können, wodurch es sich in geschlossenem Zustand wenig einladend gibt. Die Fassaden sind mit dreidimensional pantografierten Korkplatten verkleidet, was dem Haus einen eigentümlichen, fast schon retrofuturistischen Auftritt verschafft.   


Dank aktiver und passiver Solarenergie soll das Gebäude energieautark und damit frei von Co2-Emissionen sein. Sämtliche Baumaterialien sollen wiederverwendbar und leicht zu recyceln sein und damit dem Anspruch von Bauherren und Architekt gerecht werden, ein ethisch korrektes und voll ökologisches Bauwerk zu erstellen und zu bewohnen. Die Grundstruktur besteht aus Holz. Reisstroh und Kork wurden für die Isolierung verwendet, im Innenraum finden sich unter anderem Stein und Eichenholz. Ein doppelgeschossiges Volumen bildet das Zentrum des Wohnhauses. Nach Norden ist der Raum bis in die Dachschräge verglast, nach Süden etwas weniger hoch. Die Glasflächen sollen den Außenraum ungefiltert in das Haus holen und damit Natur in das Leben der Bewohner befördern.

Im Erdgeschoss sind Eingangsbereich, Küche, Schlafzimmer, zwei Badezimmer, ein Arbeitszimmer, Waschraum und das großzügige Wohnzimmer untergebracht, im Mezzanin gibt es ein kleines Gym, sowie ein weiteres Schlaf- und Arbeitszimmer, vom dem aus sich das offene, doppelgeschossige Wohnzimmer überblicken lässt. Nur nebenbei: Ein Hang zum Nerdigen hat man offenbar auch in Compris Büro, unter dem Menüpunkt „Fun“ kann man sich auf der Internetpräsenz von LCA beim Computerspielklassiker Space Invaders verausgaben. (tl)

Fotos: Simone Bossi



Kommentare:
Kommentare (3) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

11.02.2021

Wohnen im Hügel

BAUNETZWOCHE #572

11.02.2021

Ästhetische Abfallwirtschaft

Betriebshof in Stuttgart von asp Architekten

>
baunetz CAMPUS
Architekturträume
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Schön schlicht
Baunetz Architekt*innen
AllesWirdGut
BauNetzwoche
Mobiles Land
vgwort