Am 7. Mai 2005 wird im ostwestfälischen Herford der Neubau des „MARTa“ eröffnet. Für den Entwurf zeichnet Frank O. Gehry (Santa Monica) verantwortlich, realisiert wird das 29-Millionen-Euro-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Architekten Hartwig Rullkötter (Herford) von der Archimedes Bauplanungsgesellschaft mbH. Die Baukosten werden zu Teilen vom Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Herford und durch private Spenden aufgebracht.

Der Neubau stellt neben dem Energie-Forum in Bad Oeynhausen (1995) und dem „Ronald McDonald Familienzentrum“ (siehe BauNetz-Meldung vom 10. 9. 2001) ebendort den inzwischen dritten Gehry-Bau in der Region dar.
Stärker noch als bei diesen beiden Projekten wird das MARTa von Gehrys unregelmäßiger, expressiver Formensprache an der Grenze zwischen Skulptur und Architektur geprägt: Das Rückgrat des Komplexes auf dem 8.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Goebenstraße und dem Flusslauf der Aa bildet ein Altbau aus den 1950er Jahren. In diesem sind die Räume der Museumsverwaltung, ein „klassischer Ausstellungsraum“, die Bildungswerkstatt mit Präsenzbibliothek sowie das Foyer untergebracht.

Das Museum selbst mit seinen fünf Ausstellungsräumen ist diesem fünfgeschossigen ehemaligen Industriegebäude vorgelagert. Es besteht aus einem „Dom“ (Pressetext) mit 22 Metern Höhe und vier kleinern, darum gruppierten Galerien, die von Oberlichtern - so genannten „Skylights“ - belichtet werden. Alle diese Räume sind eingeschossig, so dass der Besucher unter das Dach und in den Himmel schauen kann. Die Ausstellungsfläche für Wechselschauen und die Sammlung beträgt etwa 2.500 Quadratmeter.

Die für Gehrys Arbeiten typischen, sich überschneidenden Baukörper mit ihren mehrfach gekrümmten Oberflächen werden in diesem Fall nicht mit Metallpaneelen verkleidet, sondern „regionaltypisch“ verklinkert und von einem wellenförmigen Edelstahldach bedeckt.

Zum Thema:

www.marta-herford.de
www.ortmeyer.de (Architekturfotografie)

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