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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fosters_Uni-Campus_in_Turin_3288145.html

22.08.2013

Kraftwerk der Bildung

Fosters Uni-Campus in Turin


Eine textile Membran als Dachbespannung – was Foster+Partners schon beim Dresdener Hauptbahnhof angewandt haben, wird bei diesem Projekt zum identitätsstiftenden, einigenden Symbol des gesamten Komplexes: der neue Campus Luigi Einaudi für die juristischen und politikwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Turin für 5.000 Studenten, errichtet auf dem Gelände eines früheren Gaswerks im Stadtteil Borgo Rossini. Mit diesem Hochschulbau, den Norman Foster auch als „Kraftwerk der Bildung“  („educational powerhouse“) bezeichnet, soll das Industriegebiet wieder näher an die Stadt herangeführt werden.

Das Prinzip ist einfach erklärt: Auf einem spitz zulaufenden, dreieckigen Grundstück sind die Schenkel des Dreiecks so bebaut worden, dass sie nach außen  gerade, wenn auch an den Nahtpunkten abgerundete Kanten bilden. Nach innen sind die Gebäude hingegen so geformt, dass sie einen kreisrunden Innenhof ausbilden. An der Spitze des Dreiecks schießen zwei Gebäudeflügel parallel zueinander so aus dem Dreieck, dass sie eine Eingangssituation erkennen lassen. Alle Gebäude werden durch die genannte textile Dachbespannung vereint, die charakteristisch über die Gebäudekanten auskragt. Der Textilbespannung zugrunde liegt ein parametrisch entwickeltes Stahlgerüst (Ingenieure: form TL, Radolfzell). Foster bezeichnet den Entwurf als eine „moderne Interpretation des traditionellen Baublocks“.

Auf der Nordseite der Anlage, entlang des Flusses Dora, liegt eine viergeschossige Bibliothek, während die beiden Fakultäten in dem fünfgeschossigen südlichen Flügel untergebracht sind, wobei jeder Fachbereich einen eigenen Eingang vom zentralen Hof aus hat. Im Erdgeschoss sind hier Hörsäle, Sozialräume und Verkehrsflächen untergebracht, während Seminarräume und Fakultätsbüros in den ruhigeren oberen Geschossen liegen. Im Eingangsbereich jeder Fakultät befindet sich ein zweigeschossiges Atrium. Ein Dachgarten biete einen ruhigen Ort zum Studieren.

Auch wurden historische Gebäude miteinbezogen, um ein Café und studentische Einrichtungen unterzubringen. Das ehemalige Piccolo-Italgas-Gebäude markiert den Eingang zum Campus, der durch die wiederhergestellten Via Vegezzi-Gärten ereicht wird. Der Masterplan für den Campus sieht eine „verkehrsfreie Oase im Herzen der von Staus geplagten City“ vor (Foster).


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