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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Firmensitz_von_Ricardo_Yslas_Gamez_in_Guadalajara_7494299.html

17.12.2020

Schattiges Innenleben

Firmensitz von Ricardo Yslas Gámez in Guadalajara


Die mexikanische Bau- und Ingenieursgesellschaft Anteus Constructora betreut und errichtet landesweit zahllose große Projekte – unter anderem Bürohochhäuser, großmaßstäbliche Wohnungsbauten, Fabrikhallen, Einkaufszentren und Hotels. Dieses urbane Spektrum sollte auch im neuen Firmensitz des Unternehmens zum Ausdruck kommen, obwohl nur ein Grundstück in der Peripherie einer Vorstadt von Guadalajara im Westen Mexikos verfügbar war. In Zapopan entstand ein Gebäude mit rund 1.900 Quadratmetern Nutzfläche. Ricardo Yslas Gámez Arquitectos aus Mexiko-Stadt haben das Projekt mit seinem städtisch-verdichteten Innenleben entworfen.

Das Volumen trotzt dem heißen Klima mit monatlichen Durchschnittstemperaturen zwischen 25 und 33 Grad, in dem es sich fast vollkommen verschließt. Breite Dachüberstände und festinstallierte Sonnenschutzelemente sorgen zudem bei den wenigen Fenstern für eine gute Verschattung. Konstruiert wurde das Gebäude ausschließlich mit hauseigenen Fertigteilen, die in einem benachbarten Gebäude produziert werden. Die Fassaden ebenso wie die Innenräume des Komplexes sind dabei durch massive, weitestgehend unbearbeitete Betonwände definiert. Teilweise wurden allerdings mit Reliefstrukturen in der Schalung gearbeitet, was die Flächen visuell belebt.

Angesichts der harschen äußeren Bedingungen ist der zweigeschossige Innenraum als eine Art eigenständige Stadtlandschaft mit abwechslungsreichen Zonen gestaltet. Durch ein zentrales Oberlicht dringen gefiltert Sonnenstrahlen in ein Atrium, das sich als schattiger Garten präsentiert. Die eigentlichen Bürobereiche sind als offene Raumfluchten um dieses Atrium herum organisiert. Gläserne Wände sorgen dabei für eine akustische Unterteilung, erzeugen zugleich aber auch variierende Transparenzen und Spiegelungen, was die Räume fließend wirken lässt. Hölzerne Verkleidungen der Sanitärblöcke ebenso wie einige Möbeleinbauten stehen dabei in angenehmem Kontrast zu den ansonsten meist mineralischen Oberflächen. (mg)

Fotos: Jaime Navarro Soto


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