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03.04.2023

Feuerrot und Sicherheitsblau

Feuerwache in Dilbeek von Studio SNCDA


Schon 2013, im Gründungsjahr des Büros, gewann das Studio SNCDA (Brüssel) den Wettbewerb zum Bau einer Feuerwache in der flämischen Kleinstadt Dilbeek, die westlich an die belgische Kapitale grenzt. Neun Jahre später konnte das Büro, hinter dessen Name sich die Initialen der Architektin Sara Noel Costa de Araujo verbergen, die Fertigstellung vermelden. Vor wenigen Wochen wurde die Einsatzzentrale schließlich mit dem Bauwelt-Preis 2023 ausgezeichnet.

Der kreuzförmige Hauptbaukörper nimmt das Grundstück in seiner gesamten Tiefe vom Ninoofsesteenweg bis zur Oudesmitsestraat ein. Dabei kontrastiert der Flügel in nord-südlicher Ausrichtung durch seine Gebäudehülle aus rot durchfärbtem Beton mit dem in Grau gehaltenen Trakt, der ihn im rechten Winkel durchschneidet. Ein zusätzlicher Akzent wurde dem Bau durch die Wahl der RAL-Farbe 5005 („Sicherheitsblau“) beigegeben, die die Schlossereiarbeiten bestimmt. Oberhalb der Tiefgarage wird das doppelthohe Erdgeschoss durch Fahrzeugremise und Rüsthalle eingenommen. Die darüberliegenden Geschosse bieten hingegen einem Mehrzwecksaal sowie den Mannschaftsunterküften und Verwaltungsräumen Platz.

Am westlichen Rand der Parzelle sind zwei weitere Baukörper entstanden, die Notunterkünfte beherbergen. Die zusätzliche Nutzung wird durch die Wahl eines weiteren Fassadenmaterials, roter Mauerwerkstein, deutlich gemacht. Andererseits lassen sowohl die Grundrissgeometrie als auch der Rückgriff auf die gleichen Fenster mit der entsprechenden charakteristischen Rundung erkennen, dass die Wohneinheiten zum Komplex der Feuerwache gehören. Ursprünglich für Brandopfer vorgesehen, deren Wohnungen durch Feuer zerstört wurden, stehen sie nun allerdings Personen zur Verfügung, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind.

Gestaltet hat Sara Noel Costa De Araujo die Fassaden gemeinsam mit dem Künstler, Typographen und Grafikdesigner Karel Martens: In der Absicht, dem fertigen Gebäude kein Kunstwerk „aufzupfropfen“, kamen die Mittel für Kunst am Bau einem dialogischen Entwurfsprozess zugute. Die künstlerische Intervention wurde somit integraler Bestandtteil des Gebäudes. Dass die Dämmung der Hülle auf der Innenseite erfolgte, soll schließlich auch zu einer Kostensenkung beigetragen haben. (ree)

Fotos: Philippe Braquenier


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