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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fassade_von_Hild_und_K_in_Muenchen_1574069.html

08.04.2011

Wellen-Relief

Fassade von Hild und K in München


Aus der Ferne betrachtet ist es nur ein kleines Detail. In schmalen horizontalen Abschnitten wellt sich die helle Fassade zu einem feinen Relief. Die Nachbarhäuser sehen neben dem Wellen-Relief fast etwas steif aus. Die neue Hülle für das Wohnhaus mitten in München stammt von dem Münchner Büro Hild und K Architekten. Diese überraschen also wieder mit einer Neuinterpretation, anstatt die ursprünglich spätklassizistische Fassade detailliert zu rekonstruieren.

Das Mehrfamilienhaus steht am Anfang der Reichenbachstraße nur wenige Gehminuten vom beliebten Gärtnerplatz. Das Viertel, eine der bedeutendsten Stadterweiterungen aus dem 19. Jahrhundert, steht heute unter Ensembleschutz. Die Architekten beabsichtigen, mit der Sanierung  des Hauses die Spannung zwischen historischem Erbe und aktueller Gegenwart heraus arbeiten: „Die dreiteilige Gliederung der Fassade greift ein seinerzeit gängiges Gestaltungsmittel, sogenannte Bossen, auf und verfremdet es zugleich: Durch unterschiedliche Höhe der einzelnen – hier in Putz ausgeführten – überstehenden Elemente entsteht ein wellenförmiges Relief. Diese Fassadenstruktur erzeugt ein je nach Sonnenstand und Blickwinkel differenziertes, eindrucksvolles Schattenspiel“, heißt es in der Erläuterung.

„Die ursprünglich antikisierende ‚Schwere‘ der Bossen gerät dadurch in einen reizvollen Gegensatz zur Beweglichkeit der Lichtstimmungen. Der spielerische Umgang mit kontrastierenden Gestaltungselementen und das prägende Wellenmotiv finden ihre Fortsetzung im ruhigen Innenhof. Organisch geformte, in den Etagen intelligent zueinander versetzte Balkonflächen laufen über die gesamte Gebäudebreite und erzeugen ein Wechselspiel aus Enge und Weite, Privatheit und Offenheit. Erschlossen werden sie durch raumhohe Fenstertüren, wodurch sich die Belichtungssituation der Wohnungen wesentlich verbessert.“

Die bestehende Raumeinteilung im Gebäudeinneren ist weitgehend erhalten geblieben. Die Belichtung wurde durch neue großzügige Durchgänge verbessert. Mit ihrem typischen Altbaucharme bieten die Wohnungen alles, was die Seele des modernen Münchners liebt: großzügige Räume mit hohen Decken, modern interpretierter Stuck an Decken und Wandflächen, Fischgrätenparkett und Doppelflügeltüren.


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