Erkenntnis oder Vorurteil? „Architektonisch reizvolle Entwürfe schlagen nicht selten im Laufe der Zeit durch aufwändige und kostenintensive Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen zu Buche.” So begründet der Bau-und Liegenschaftsbetrieb NRW am 27. November 2007 die Entscheidung, den Neubau für den Fachbereich Design auf dem „Leonardo-Campus“ in Münster mit einer Ziegelfassade ausschreiben zu lassen. Von den planenden Architekten Glass Kramer Löbbert (Berlin), die Ende 2005 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten, war eine bräunlich eingefärbte Betonfassade visualisiert worden (BauNetz-Meldung vom 16. Dezember 2005).

Akuter Platzmangel und der desolate Zustand des Bestandsgebäudes am Sentmaringer Weg machen einen Neubau dringend erforderlich. Der Entwurf von Glass Kramer Löbbert sieht einen langrechteckigen, zweigeschossigen Bau mit zwei Patios vor. Gläserne Körper und raumhohe Fenster unterbrechen die Fassade des Hauses. Entwurfsziel war es, das Ensemble am Leonardo-Campus zu ergänzen, zu erneuern und zugleich die bestehende Ordnung nicht zu beeinträchtigen. Die Jury bescheinigte den Architekten damals, dass ihnen dies „mit einer bescheidenen, zurückhaltenden Gestaltung überzeugend gelungen“ sei. Eine „genaue Betrachtung“ habe jedoch ergeben, dass eine Fassade mit Verblendziegeln sowohl die wirtschaftlichere als auch die umweltbewusstere Lösung sei, so der Bau-und Liegenschaftsbetrieb NRW.

Mit den bauvorbereitenden Maßnahmen wird in den nächsten Tagen begonnen, Baubeginn soll Anfang 2008 sein.

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