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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fabrikumbau_in_Hangzhou_von_Peter_Ruge_Architekten_8349607.html

19.09.2023

Zeppeline in der Eisengießerei

Fabrikumbau in Hangzhou von Peter Ruge Architekten


Über zehn Jahre ist es her, dass wir den Entwurf für diese Fabrikumnutzung in Hangzhou präsentieren konnten. Eine lange Zeit für eine Realisierung, zumal in China. Doch vor kurzem vermeldeten Peter Ruge Architekten mit Hauptsitz in Berlin schließlich die Fertigstellung des Projekts. Seit letztem Jahr hat der Hotel-und Bürokomplex seine Türen geöffnet. Standort ist eine alte Eisengießerei in der ostchinesischen Megastadt Hangzhou.

Das Projekt ist insofern bemerkenswert, als dass es zu einem der frühsten Umnutzungsprojekte der Volksrepublik gehören dürfte – zumindest in diesem Maßstab. Die langgezogene, einst eher düstere Halle wurde hierfür mittig mit einem Glasdach versehen. In diesem Bereich ist das Gebäude in seiner ursprünglichen Dimension erfahrbar. Das neue Programm wurde hingegen entlang der Fassaden untergebracht. Es umfasst Einzelhandel, Gastronomie, Büros und ein Hotel. Die Bruttogrundfläche beträgt fast 18.000 Quadratmeter.

Spektakulärer Höhepunkt der Architektur sind zwei in die Mittelzone eingestellte elliptische Volumen. Verkleidet mit Metallpaneelen, lassen sie an Zeppeline denken. Auch Erinnerungen an die Blobarchitektur der 2000er Jahre werden wach. Wie bei manchen wegweisenden Projekten jener Jahre und Stilrichtung – die DG Bank von Frank Gehry in Berlin beispielsweise – befinden sich in diesen Ovoiden prominent platziert Konferenzräume. Die beiden Körper durchbrechen dabei zwei innere Glasfassaden, wodurch sie keck in eine dem Autoverkehr zugängliche Nord-Süd-Passage hineinragen.

Die Gestaltung der Innenräume lässt von der historischen Materialität nur noch wenig erahnen. Einen besseren Eindruck geben da die Außenfassaden. Frisch gereinigt leuchtet dort der alte Backstein, während stählerne Relikte der alten Gießerei mit einem rostig-braunem Anstrich dauerhaft konserviert wurden. Dazu passen auch die Fassaden des neuen Programms: Aus Corten-Stahl und Glas fügen sie sich gut in den Bestand ein. (sb)

Fotos: Xiao Song Wang, Stadt Hangzho


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