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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Erster_Ideenwettbewerb_fuer_Zentralbibliothek_in_Berlin_3145171.html

08.04.2013

Vorrunde für die Jugend

Erster Ideenwettbewerb für Zentralbibliothek in Berlin


Es ist eines der umstrittendsten Projekte der Hauptstadt: Auf dem Tempelhofer Feld soll bis 2021 der Neubau für die Zentral- und Landesbibliothek entstehen. Wie Wowereits Wunschprojekt aussehen soll, weiß auch nach diesem ersten Wettbewerb noch niemand: Vergangenen Donnerstag wurde die erste Runde des dazu ausgelobten offenen Ideenwettbewerbs entschieden. Acht von 55 jungen Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten konnten sich in dem Verfahren „Für die Standorteinbindung der geplanten Zentral- und Landesbibliothek“ durchsetzen und dürfen nun an dem kommenden, nicht offenen Realisierungswettbewerb teilnehmen. Die Jury unter Vorsitz der Stuttgarter Architektin Jórunn Ragnarsdóttir vergab diese acht Preise:

  • Architektur: MOA – Miebach, Oberholzer Architekten, Zürich
    Landschaftsarchitektur: T 160 Landschaftsarchitektur

  • Architektur: Gussmann Atelier, Berlin
    Landschaftsarchitektur: Capatti Staubach / Urbane Landschaften, Berlin

  • Architektur und Landschaftsarchitektur: Roberto Scarsato Architetto, Padua, Italien

  • Architektur: Mars Architekten, Berlin; Uberbau Architecture & Urbanism, Berlin
    Landschaftsarchitektur: TH Treibhaus & Lavaland GmbH, Berlin

  • Architektur: FAR frohn & rojas Planungsgesellschaft mbH, Berlin
    Landschaftsarchitektur: ANNABAU Architektur und Landschaft GbR, Berlin

  • Architektur und Landschaftsarchitektur: Studio Motta-Stapenhorst, Bergamo

  • Architektur und Landschaftsarchitektur: ENVES Arquitectos S.L.P., Madrid

  • Architektur: Thomas Kröger Architekt, Berlin
    Landschaftsarchitektur: KUULA Landschaftsarchitekten, Berlin

Mit dem Neubau soll durch die Vereinigung der bisherigen Standorte und durch eine bedarfsgerechte räumliche Ausstattung eine Universalbibliothek für Berlin mit einer Nutzfläche von ca. 52.000 Quadratmetern entstehen; als Standort wurde ein Baufeld in der südwestlichen Randzone des ehemaligen Flughafens Tempelhof gewählt. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher zeigt sich mit der Auswahl der acht Preisträger zufrieden: „Die innovativen Konzepten geben alle eine erste mögliche Antwort geben, welches Potential eine Metropolenbibliothek an diesen Ort entwickeln wird.“

Welche Relevanz hat aber nun dieses Ergebnis? Mit dem Ideenwettbewerb sollte vor allem „jungen und unerfahrenen Architekten die Teilnahme an einem Wettbewerb für komplexe Bauaufgaben ermöglicht werden“, so die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die acht ausgewählten Arbeitsgemeinschaften müssen sich nun in einer zweiten Runde gegen 30 bis 50 gesetzte Bewerbergemeinschaften bzw. Generalplaner bewähren, vermutlich eine Liste bekannter Namen.

Weiter heißt es in den Ausschreibungsunterlagen außerdem: „Die Preisträger des offenen Ideenwettbewerbs „Standorteinbindung Zentral- und Landesbibliothek Berlin“ werden als Teilnehmer des Realisierungswettbewerbs gesetzt, wenn sie die geforderten zusätzlichen Fachplaner – Ingenieure der Fachrichtung Tragwerksplanung und der Fachrichtung Technische Gebäudeausrüstung (Anlagengruppen 1-7) – nachbenennen (als Bewerbergemeinschaft bzw. Generalplaner)“ – jede Menge Einschränkungen also im Kleingedruckten.

Und es bleibt kompliziert: Im Anschluss an den Realisierungswettbewerb soll mit der Preisgruppe (fünf bis acht Bietergemeinschaften bzw. Generalplaner) ein Verhandlungsverfahren durchgeführt werden. „Daraus ergeben sich zwei bis vier Bietergemeinschaften bzw. Generalplaner, die in einer Parallel-Beauftragung in einem weiteren Verfahrensschritt des Verhandlungsverfahrens ihre Entwürfe vertieft bearbeiten. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Durcharbeitung erfolgt der Zuschlag an eine Bietergemeinschaft bzw. Generalplaner.“ Den Gegner der Bibliothek auf dem Tempelhofer Feld bleibt also noch viel Zeit, dazwischen zu grätschen.


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