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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Einfamilienhaus_in_London_von_Knox_Bhavan_Architects_8558169.html

06.05.2024

Ruhesitz mit Höfen

Einfamilienhaus in London von Knox Bhavan Architects


Teddington liegt am äußeren, südwestlichen Rand Londons und gehört zu den wohlhabenderen Vororten der britischen Hauptstadt. In der Church Lane trifft ein kleines Gewerbe- und Industriegebiet auf den typisch englischen Reihenhausteppich. Hier kaufte ein aus Übersee zurückgekehrtes Paar ein spitz zulaufendes, dreieckiges Grundstück, auf dem nur ein altes Lagerhaus stand. Mit der Planung ihres Ruhesitzes beauftragte es Knox Bhavan Architects (London).

Aufgrund seiner Form bot das 450 Quadratmeter große Grundstück nur begrenzt Raum, aber die Architekt*innen konnten mit einem ungewöhnlichen Entwurf viel Großzügigkeit und schöne Ausblicke schaffen. An die Straße stellten sie eine Backsteinmauer, die Privatsphäre schafft. Darüber hinweg ragt wie ein Baumhaus ein schmales Obergeschoss, in dunkles Zink gehüllt. Dieses ist zudem mit einer Lichtfuge vom Erdgeschoss abgesetzt, sodass ein leicht schwebender Eindruck entsteht.

Im oberen Stockwerk sind drei Schlafzimmer für Gäste beziehungsweise die erwachsenen Kinder des Paares und die Bäder untergebracht. Alle Räume, die das Paar sich selbst wünschte, liegen hingegen im Erdgeschoss, um ein altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen. Das ungewöhnlichste an dem Haus sind jedoch die drei sehr unterschiedlichen Innenhöfe, die geschickt im Erdgeschoss verteilt wurden.

In der Spitze des Dreiecks liegt ein ummauerter kleiner Hof für das Hauptschlafzimmer mit Magnolien und einem japanischen Ahorn. In der Mitte des Hauses befindet sich ein rautenförmiger Hof mit Mauern aus weiß glasierten Ziegeln, der mit Farnen und einem Baumfarn bepflanzt ist. Er ist von der Eingangshalle aus, vom Arbeitszimmer und dem Hauptwohnbereich aus zu sehen. Am breiten Ende des Dreiecks liegt der größte der drei Höfe, ein trapezförmig nach Süden gerichteter Garten mit einer vom Wohnzimmer aus zugänglichen Terrasse. Die Perforationen in der Backsteinwand zur Straße lassen einige, wenige Einblicke in diesen Garten zu. Den kleinen Brunnen könne man auch von der Straße aus ein bisschen hören, sagen die Architekt*innen. Sie weisen außerdem darauf hin, dass es sich um ein Niedrigenergiehaus handelt, und dass der Entwurf, obwohl er bereits sechs Jahre zurückliegt, die aktuell von der RIBA festgelegten Nachhaltigkeitsziele für 2025 und 2030 bereits unterschreitet. (fh)

Fotos: Edmund Sumner



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