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03.12.2025

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Feuerverzinkt aus Tradition

Einfamilienhaus bei Nürnberg von Markus Gentner Architekten


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Feuerverzinken gilt als einer der großen Designtrends der letzten Jahre. Was früher vor allem im Außenbereich pragmatisch für Haltbarkeit sorgte, ist in Form von schlanken Metallkonstruktionen längst auch im Innenraum beliebt. Bei einem Einfamilienhaus in der Nähe von Nürnberg kam feuerverzinkter Stahl allerdings aus Familientradition zum Einsatz. Der Vater des Bauherrn führte einen entsprechenden Betrieb. Der zweigeschossige Neubau am Hang wurde von Markus Gentner Architekten (Nürnberg) entworfen und umgesetzt.

Das Haus liegt in einer kleinen Gemeinde in der Agglomeration der fränkischen Großstadt. In bester Südlage erstrecken sich hier ausufernde Wohngebiete mit teils stattlichen Häusern. Direkt am Waldrand mit Blick über das Tal fand sich ein leicht abfallendes Eckgrundstück. Die Architekt*innen platzierten ein kompaktes rechteckiges Volumen am nördlichen Rand, direkt an der kleinen Anliegerstraße. Ebenerdig sind nur das obere Geschoss und der Garagen- und Eingangsbereich zu erkennen. Letzterer ist – als markanter Akzent und Reminiszenz an den Vater – mit feuerverzinkten Stahlplatten verkleidet. 

Die Grundrissorganisation folgt mit einem Wohn- und einem tiefergelegenen Schlaf- und Gartengeschoss einer naheliegenden Aufteilung. Repräsentative Gesten wurde zugunsten räumlicher Unmittelbarkeit gestrichen. Man betritt das Haus und steht quasi direkt im Küchen- und Essbereich, der mit dem doppelgeschossig ausgelegten Treppenabgang eine Einheit bildet. Ein großes Fenster lässt auf den Waldrand hinter der Anliegerstraße blicken, wobei eine Pflanzzone vor dem Haus für Privatsphäre sorgt. Das Wohnzimmer grenzt als eigener Raum an die Küche an. Eine durchgehende Terrasse öffnet sich zum Tal.

Die Pflanzzone an der Eingangsseite kaschiert zugleich einen langen, schmalen Lichthof im Rücken des Hauses. Der bringt trotz der Hanglage eine zweiseitige Offenheit in das Untergeschoss des Volumens. Auch dient er als Außenraum für die Sauna im Bad der Eltern. Die übrigen Zimmer sind linear hinter Holz aufgereiht. Eine offene Lounge sichert unabhängig von den Schlafzimmern den Zugang zum Garten. Mit rund 260 Quadratmetern ist das Haus größer, als es auf den ersten flüchtigen Blick wirken mag.

Die Innenräume gefallen mit ihrer konsequenten Mischung aus mineralischen Oberflächen und den Elementen aus Holz. Auch das Thema „Feuerverzinkung“ darf hier in Form des Küchenblocks noch einmal prominent auftreten. (sb)

Fotos: Stefan Meyer


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Simon | 04.12.2025 16:49 Uhr

----------------------

Alles gut gemacht, aber im Kern durchgewürfelte Tumblr Architektur mit Highlights der letzten 20 Jahre. Will auf Biegen und Brechen individuell sein, ist letztendlich aber charakterlos und beliebig.

Wenn die Kinder mal ausziehen, wird es einsam im UG. Dann kann man sich ja in der Sauna trösten. Falls man mit dem Rollator um die Ecke kommt.

8

Hagner | 04.12.2025 11:15 Uhr

TOP

Für mich ist das Haus perfekt, mit ganz leichten Abstrichen bei den Stühlen am Essstisch.
Hier stimmt einfach alles: Orientierung, Grundrissgestaltung, Materialität, Licht und die Details sowieso.
Man sieht dem Haus einfach an, mit welcher Lust hier geplant und ausgeführt wurde.

7

Arcseyler | 04.12.2025 09:57 Uhr

.de

Ein Grundstück abwärts wie die Villa Tugendhat von Mies. Hier konkurriert Blick oben mit Garten unten. Dieses Dilemma kann nur durch die funktionale Freigabe sämtlicher Flächen entschärft werden. Auch die Villa Savoie von LC überlässt den direkten Gartenzugang nur dem Chauffeur.

6

peter | 04.12.2025 09:52 Uhr

etwas mehr leben...

... wäre schön gewesen. am bauvorhaben kommt fast nur nur totes holz in form furnierter holzwerkstoffplatten zum einsatz, während der "garten" aus beton und kies besteht. im inneren werden offensichtlich teile einer werkstatteinrichtung (aus der verzinkerei?) musealisiert eingesetzt. das ganze haus ist insgesamt etwas gestrig, natürlich auch im hinblick auf co2-footprint usw.

ansonsten natürlich sehr sauber und architektenmäßig gestaltet.

5

sebastina | 03.12.2025 20:01 Uhr

zinkionen

sollte man auch nicht zu viel ohne weiteres verbauen. ist zwar im klassischen sinne nicht giftig, aber an fassaden entlang laufendes wasser kann zinkionen mit sich ins grundwasser führen. in diesem beispiel unkritisch. dennoch gibt es dieses spurenelement an der oberfläche die für pflanzen und bodenorganismen schädlich sein können. muss man mögen.
beispiel aquila hochhaus in pratteln.

4

aja | 03.12.2025 19:46 Uhr

gratulation

endlich .... seit langem wieder eine richtig lässige bude mit schönen details und guter raumatmosphäre ... was aber in der zwischenzeit richtig nervt sind kommentare von moppelhuhn und co ...

gratulation an die kolleginnen und kollegen für die gelunge arbeit!

3

LAMAA | 03.12.2025 19:09 Uhr

Stein-Holz-Licht

Sehr schön; herzlichen Glückwunsch!

2

fjh | 03.12.2025 17:27 Uhr

Zink

Ja, scheint so.

1

Moppelhuhn | 03.12.2025 16:45 Uhr

Bin ich ...

... eigentlich der einzige, der verzinktes Metall eklig findet? Das Treppengelände auf Bild 4 möchte ich überhaupt nicht anfassen ...

 
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