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28.05.2013

Hauptsache Venedig

Eine Vorschau auf die 55. Kunstbiennale


Mutig oder brav, provokativ oder versöhnlich? Dass der deutsche und der französische Beitrag auf der diesjährigen Kunstbiennale die Häuser tauschen, ist eine Premiere. Für die Künstler spielt es jedoch keine Rolle: Deutschland oder Frankreich – Hauptsache Venedig.

Susanne Gaensheimer wird mit ihrem internationalen Künstler-Quartett die kritische Auseinandersetzung mit der Tradition der Länderpavillons auf der Biennale fortsetzen. Wollte Christoph Schlingensief die nationale Repräsentation durch einen kritischen Kommentar der westlichen Beziehung zu Afrika thematisieren (in einem der ersten Vorschläge sollten Afrikaner in Käfigen vor dem deutschen Pavillon hängen), ist Gaensheimer subtiler. Keiner der vier Künstler hat einen deutschen Pass, jeder hat jedoch ein festes Standbein in Deutschland – Germania, das Einwanderland.

Einen kurzen Blick in den deutschen (französischen) Pavillon gibt es schon heute vorab: Neben der Hocker-Skulptur von Ai Weiwei sind hier Foto- und Videoinstallationen von Filmemacher Romuald Karmakar, dem Dokumentarfotografen Santu Mofokeng und der Fotokünstlerin Dayanity Singh ausgestellt.

Und was machen die Franzosen im Deutschen Pavillon? Sie spielen Ravel. Kuratorin Christine Macel hat Anri Sala als Künstler für ihren Beitrag ausgewählt. Sein Ausstellungstitel „Ravel, Ravel, Unravel“ ist eine Anspielung auf den französischen Komponisten, und auch ein Wortspiel. Ravel/unravel – verwickeln und auflösen – soll im deutschen Pavillon zentrales Thema sein. Anri Sala ist übrigens nicht unbekannt, er sorgte im vergangenen Jahr auf der Documenta in Kassel mit einer verzerrten Uhren-Skulptur in der Karlsaue für Aufsehen.

Neben dem Tausch locken noch weitere Highlights auf die 55. Kunstbiennale nach Venedig. Jeremy Deller bespielt den britischen Pavillion, Richard Mosses zeigt im irischen Beitrag Gewalt im Kongo in bonbonfarbenen Landschaften, und der zentralasiatische Pavillon holt den Winter in die Lagune.

In der Hauptausstellung im Arsenale widmet sich Kurator und Leiter der Biennale Massimiliano Gioni dem Palast des Wissens – sein „Palazzo Enciclopedico“ will dabei vor allem eins sein: unvollständig.

Die 55. Biennale d’Arte findet vom 1. Juni bis zum 24. November 2013 in Venedig statt. Noch fünf Tage bis zur offiziellen Eröffnung – ab morgen darf das Fachpublikum schon einen Blick in den Arsenale und die Pavillons werfen. Auch die BauNetz-Redaktion ist in diesem Jahr wieder auf den Preview-Tagen der Kunstbiennale unterwegs und wird über interessante Entdeckungen oder alte Bekannte wie die „Sondermodelle“ des Peter Fritz berichten.  


Zum Thema:

www.labiennale.org


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Richard Mosse im irischen Pavillon

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„Making of the Encalve“, Fotoarbeit aus dem Ost-Kongo

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Ai Weiwei – Einer der vier Künstler des deutschen Beitrags

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