Die Stimmung war schon besser auf der Frankfurter Buchmesse. Konsolidierung und Konzentration auf das verlegerisch Wesentliche kommen immer wieder zur Sprache, wenn man mit den Kolleg*innen vor Ort spricht.
Die wirtschaftliche Situation mag schwierig sein, doch die publizistischen Ergebnisse, die gestern Abend mit dem DAM Architectural Book Award ausgezeichnet wurden, überzeugen wie immer. Jedes Jahr verleiht das Deutsche Architektur Museum DAM am ersten Abend der Buchmesse zehn gleichwertige Auszeichnungen.
258 Einreichungen gab es in der 17. Runde des Preises, der traditionell von den Freunden des DAM e.V. großzügig unterstützt wird. Das ist bedeutend mehr als im letzten Jahr, als nur 170 Einreichungen um die international renommierte Auszeichnungen konkurrierten. Die Preise gingen an:
- Fake Designs of Japanese Architecture
Herausgeber*innen: Katsuya Fukushima, Hiroko Tominaga, Rei Sawaki, Rui Yamamoto
Gestaltung: Yuichi Nishumura / Rimishuna
Verlag: GADEN Books
- Grüne Dächer. Geschichte, Planung, Gestaltung
Autor: Jonas Frei
Gestaltung: Upset
Verlag: Edition Hochparterre, Zürich
- The House That Kahn Built. The National Assembly Building in Dhaka by Louis Kahn
Autor: Kashef Chowdhury
Gestaltung: BKVK
Verlag: Quart Verlag, Luzern
- Jaretti & Luzi. Wohnbauten in Turin 1954–1974
Herausgeber: Bernd Schmutz, Dominik Fiederling
Gestaltung: Esther Rieser
Verlag: Park Books, Zürich
- Zur Vertikalität
Autor*innen: François Charbonnet, Marine de Dardel, Patrick Heiz
Gestaltung: Jonas Wandeler
Verlag: Park Books, Zürich
- Haus Marlene Poelzig, Berlin. Abriss und Aufbruch
Herausgeberinnen: Haus Marlene Poelzig, Hannah Dziobek und Hannah Klein
Gestaltung: Irene Szankowsky
Verlag: Urbanophil, Berlin
- Jeck. Der Comic zum Kölner Dom
Autor: Sebastian Strombach
Gestaltung: Sebastian Strombach, Bureau Punktgrau
Verlag: Urbanophil, Berlin
- Casa Rossa Chemnitz. Ein Beitrag nachhaltiger Baukultur
Herausgeber: bodensteiner fest Architektem
Gestaltung: Katharina Lichtner
Verlag: Deutscher Architektur Verlag, Münster
- The Joinery Compendium. Learning from Traditional Woodworking
Autoren: Sascha Bauer, Daniel Pauli
Gestaltung: Studio Tillack Knöll
Verlag: Ruby Press, Berlin
- Cooking Up Dinner Speeches. Ise Gropius in Japan
Herausgeberin: Almut Grunewald
Gestaltung: Stoecklin & Wilson
Verlag: gta Verlag, Zürich
Gleich zwei schön abseitige Titel zu Japan sind dieses Jahr auf der Preisliste zu finden. Fake Designs of Japanese Architecture führt vor, dass die traditionelle japanische Holzarchitektur viel mehr auf visuelle Effekte zielt, als gemeinhin bekannt. So dekonstruieren die Autor*innen die vor allem im Westen verbreitete Mär von der edlen Materialgerechtigkeit, wie sie von Protagonisten der Moderne wie Bruno Taut oder Arthur Drexler erfolgreich vermittelt wurde.
Um die Wahrnehmung Japans aus westlicher Perspektive geht es auch in der ganz frisch erschienen Publikation der Reihe source material im gta Verlag der ETH Zürich. Sie widmet sich den ausführlichen Briefen von Ise Gropius, die die Autorin und Lektorin während einer dreimonatigen Arbeitsreise mit ihrem Mann Walter im Jahr 1952 an Freund*innen im Westen schrieb.
Ganz besonders freuen darf sich in diesem Jahr der kleine Berliner Verlag Urbanophil, der vom gleichnamigen, gemeinnützigen Verein betrieben wird und in über fünf Jahren gerade einmal 16 Bücher publiziert hat. Mit dem Comic zum Kölner Dom und dem jetzt schon vergriffenen Buch über das Haus Marlene Poelzig gewann Urbanophil dieses Jahr gleich zwei Auszeichnungen.
Neben den zehn Preisen wurden auch zehn Anerkennungen vergeben. Sie gingen unter anderem an die beiden Fotobücher Brutalism in Belgium und Encounters. Denise Scott Brown Photographs. (gh)
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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Arcseyler | 17.10.2025 09:15 Uhr.de
Demnächst auch als Buch. - Wie Raum funktioniert -. Die Moderne als Schule räumlichen Sehens, räumlichen bewusst Werdens. Durch moderne Architektur zum Raum als Bewusstsein.