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24.01.2020

Wettbewerb für Bundesministerium entschieden

C. F. Møller Architects und JSWD Architekten gewinnen in Berlin


Im Regierungsviertel von Berlin bündeln sich die Einrichtungen des Bundes. Zu den jüngeren Bauten gehören die Sitze für das derzeitige Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat von Müller Reimann Architekten oder für das Bundesministerium für Bildung und Forschung von Heinle, Wischer und Partner. Nun soll dieses Dickicht an architektonischer Regierungsrepräsentanz noch um ein weiteres Projekt ergänzt werden: Auf dem rund 12.500 Quadratmeter großen Grundstück südlich des Leipziger Platz soll ein Neubau für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) entstehen. Für den Erweiterungsbau lobte im März 2019 die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einen nichtoffenen Planungswettbewerb mit 25 ausgewählten Teilnehmer*innen aus.

Der Erweiterungsbau mit rund 29.600 Quadratmetern Nutzfläche soll auf dem bundeseigenen Grundstück zwischen Stresemann-, Erna-Berger- und Niederkirchnerstraße entstehen und an das 1916 errichtete denkmalgeschützte Bestandsgebäude des BMU anschließen. Wie in der Auslobung betont wird, sollte durch die Verdichtung des Grundstücks „eine maximale Ausnutzung erreicht werden“ und darüber hinaus eine einheitliche Bewirtschaftung des gesamten Komplexes des BMU ermöglicht werden. Dabei soll der Neubau einschließlich der Außenanlagen „als Leuchtturmprojekt des Bundes für nachhaltiges Bauen dienen“ und möglichst nahe an den Standard eines Plusenergiegebäudes heranreichen. Außer Büros sind eine Kantine, ein Konferenzzentrum und eine Bibliothek im Neubau vorgesehen.

Nach einer zweitägigen Preisgerichtsitzung vergab die Jury unter dem Vorsitz der Architektin Anett-Maud Joppien (Dietz Joppien Architekten) aus 23 eingereichten Projekten drei Preise und vier Anerkennungen:

  • Ein 1. Preis: C. F. Møller Architects mit C. F. Møller Landscape, beide Aarhus

  • Ein 1. Preis: JSWD Architekten, Köln mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn

  • 3. Preis: Max Dudler mit Topos Stadtplanung, Landschaftsplanung, Stadtforschung, beide Berlin

  • Anerkennung: sauerbruch hutton Gesellschaft von Architkten, Berlin, mit Landschaftsarchitektur+, Hamburg

  • Anerkennung: Schulz und Schulz Architekten, Leipzig mit DÄRR Landschaftsarchitekten, Halle (Saale)

  • Anerkennung: Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mit Capatti Staubach, beide Berlin


Der Entwurf von C. F. Møller Architects besteht aus zwei unterschiedlichen Baukörpern, die über einer Brücke verbunden sind und ein „interessantes Fassadenbild“ erzeugen, so die Jury. Der Komplex kommt ohne geschlossene Innenhöfe aus und versucht, sich „über halboffene Höfe und fingerartige Gebäuderigel mit seiner Umgebung zu verzahnen“, wodurch „interessante, jeweils an einer Seite zum Stadtraum geöffnete Höfe“ entstehen und die Blockstruktur des „Steinernen Berlins“ aufgelöst wird. Insgesamt lobt die Jury den Entwurf als einen „mutigen und erfrischenden Vorschlag”.

Das Projekt von JSWD Architekten überzeugte die Jury besonders mit dem  großen, grünen Hof als Pendant zur städtischen Blockfassade: „Im Gegensatz zur formalen Strenge des Äußeren reagiert der Baukörper im Innenhof überraschend und verformt sich plastisch in seiner Tiefe.“ Aber auch der Umgang mit dem Bestandsbau der „eigenständig und ablesbar“ bleibt sowie die Formulierung einer „klaren Gebäudekante“ wurde vom Preisgericht positiv beurteilt.

Das drittplatzierte Projekt von Max Dudler wurde von der Jury als „eine klare städtebauliche Haltung im Sinne des Respektes zum AGH und des Schließens des Blockes“ gelobt.

Die beiden erstplatzierten Entwürfe sollen nun nochmals überarbeitet werden, um abschließend einen der beiden Preisträger mit dem Erweiterungsbau zu beauftragen und die „städtebauliche Lücke zwischen Bundesumweltministerium und Abgeordnetenhaus in Berlin-Mitte“ zu schließen, so die Pressemitteilung. Für den Neubau sind netto insgesamt 146 Millionen Euro vorgesehen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben plant einen Baubeginn für 2022. (mg)


Zum Thema:

Alle Wettbewerbsarbeiten sind noch bis 5. Februar 2020 im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, ausgestellt.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

C.F. Møller
JSWD Architekten


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Ein 1. Preis: C. F. Møller Architects und C. F. Møller Landscape, beide Aarhus

Ein 1. Preis: C. F. Møller Architects und C. F. Møller Landscape, beide Aarhus

Ein 1. Preis: JSWD Architekten, Köln und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn

Ein 1. Preis: JSWD Architekten, Köln und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn

3. Preis: Max Dudler und Topos Stadtplanung, Landschaftsplanung, Stadtforschung, beide Berlin

3. Preis: Max Dudler und Topos Stadtplanung, Landschaftsplanung, Stadtforschung, beide Berlin

Eine Anerkennung: sauerbruch hutton Gesellschaft von Architekten, Berlin und Landschaftsarchitektur +, Hamburg

Eine Anerkennung: sauerbruch hutton Gesellschaft von Architekten, Berlin und Landschaftsarchitektur +, Hamburg

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