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11.09.2023

Terrassen im Hinterhof

Bürobau von Atelier du Pont in Paris


Zuvor gab es in diesem Pariser Hinterhof im 20. Arrondissement nur eine asphaltierte Fläche auf einer Tiefgarage. Nun nimmt ein terrassiertes Bürogebäude mit hellen, reflektierenden Fassaden den von hohen Bauten umgebenen Blockinnenraum ein. Für die gesamte Gestaltung zeichnet Atelier du Pont (Paris/Lyon) verantwortlich – von der Architektur über die Innenräume und Möbel bis hin zur Beschilderung. Wie aus einem Guss wirkt das Ganze aber nicht unbedingt.

Außen zeigt sich der Bürobau vielversprechend konsequent. Erdgeschossig besetzt er die gesamte Grundstücksfläche und klemmt sich somit zwischen eine niedrige Nachbarbebauung im Norden und eine Mauer im Süden. Darüber entwickelt sich der Bau mit begrünten Terrassen über drei Etagen in die Höhe – bis zu einem schmalen Glashaus mit Giebeldach on top. Im Zusammenspiel mit der stringent gerasterten Fassade aus transparenten und opaken Glasflächen strahlt das Ganze ein gewisses Maß an Lässigkeit aus.

Auch Schnitt und Grundrisse zeigen eine einfache Raumaufteilung, die der äußeren Konsequenz folgt. Sämtliche dienenden Funktionen sowie die Erschließung sind entlang der Nordseite organisiert. Davor erstrecken sich bis zu den südlichen Terrassen offene Arbeitsbereiche, die durch mobile Trennwände flexibel eingeteilt werden können. Zwei kleine Innenhöfe und ein Atrium ermöglichen die natürliche Lüftung und Belichtung der tiefen Grundrisse.

Leider halten die Fotos der Innenräume das äußere Versprechen nicht ganz ein. Die Einrichtung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrin des Pariser Wohnungsbauunternehmens RATP Habitat entwickelt, das in dem Bürobau seinen neuen Hauptsitz bezog. Die Arbeitsräume sind über alle Etagen verteilt – mit Ausnahme des gläsernen Dachaufbaus, in dem sich wie auf der Terrasse ein Gemüsegarten befindet. Ebenerdig angesiedelt sind Mensa und Lounge in einem separaten Bereich. Dort wurde im Atrium zudem eine baumähnliche Installation mit diversen Sitzmöglichkeiten von Atelier YokYok (Montreuil) eingefügt. Insgesamt umfasst die Nutzfläche des Neubaus rund 2.900 Quadratmeter.

Erschlossen wird der Bau von der Durchfahrt des benachbarten Wohngebäudes aus. Die Tiefgarage erhielt man und passte die Holzskelett-Konstruktion auf deren Tragstruktur an. Geschossdecken und Wände bestehen aus Beton. Ein schönes Detail sind die PV-Elemente, die Atelier du Pont bündig in das Dach des Gewächshauses integrierte. Inklusive der Innenausstattung werden die Baukosten mit 9,3 Millionen Euro beziffert.

RATP Habitat ist für die Entwicklung sozialer Immobilien in der Pariser Region zuständig und eine Tochtergesellschaft des staatlichen Unternehmens Régie autonome des transports Parisiens (RATP), das den ÖPNV rund um Paris betreibt. In dessen Auftrag entstand in der französischen Hauptstadt unter anderem auch ein Komplex aus Busbahnhof, Wohnungen und Kinderkrippe. (mh)

Fotos: Takuji Shimmura, Vincent Leroux


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