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21.11.2008

Architektur in Südtirol

Bücher im BauNetz


Als erstes einmal: Es ist schön, mal wieder ein Buch in den Händen zu halten, das in einem Deutsch geschrieben ist, dass zum Weiterlesen motiviert. Sehr konkret wird hier Architektur beschrieben, ja fast - au weia! - unterhaltsam. Das typisch akademische Architekturdeutsch zwischen Außenschale, Fassadenelementen und Funktionskernen findet nicht statt. Dass der Buchtitel „Architektur in Südtirol" so allgemein daherkommt, mag Absicht gewesen sein. Es geht aber um Neugebautes
und Umgebautes seit 2000.

Es geht um Südtirol, das Land der umnebelten Berggipfel, glasklaren Seen und wohlschmeckenden Weine. Dort wächst seit einigen Jahren ein echtes Eldorado moderner Architektur mit einem ganz eigenen regionalen Stil heran. Es ist ein Band mit mehr als 50 Projekten an besonderen Orten entstanden.

Im Vorwort ein Zwiegespräch zwischen den Generationen, Othmar Barth, dem alten Hasen, und Gerd Bergmeister von der jungen Architektengeneration. Soll man die atemberaubende Landschaftskulisse zubauen oder einbinden? Selbstbewusstsein oder Rustikalität? Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was da kommt: Die Mittdreißiger und die Architekten mit 30 Jahren Berufserfahrung zeigen ihre Entwürfe.

In den Projekten ging es darum, den Genius Loci aufzuspüren und zu würdigen. Öffentliche und private Bauten, vom Weingut und Museum über Kirchenbauten und Verkehrsbauten bis hin zu Wohnhäusern werden in ihren atemberaubenden Landschaftskontext zwischen lieblich geschwungenen Weinbergen und schroffen Alpenfelsen vorgestellt. Manchmal fällt auch ein historischer Hintergrund wie bei der Sachsenklemme dabei ab.

Wen Fernweh packt in diesen tristen Novembertagen, sollte das Buch bei einem Gewürztraminer durchblättern, sich dazu das passende Weingut Hofstätter in Tramin betrachten und sich ins Hotel Vigilijoch MountainResort Lana von Matteo Thun träumen. Passend zur Architektur gibt es nämlich eine kleine beigelegte Broschüre mit Empfehlungen für Weingut, Heuherberge oder Wellnesstempel. Davon kann man ja nicht genug kriegen. Gern hätte man sich das Layout weniger klassisch, dafür zeitgemäßer gewünscht. Sehr dicht sind die Fotos, manchmal ein wenig beliebig auf den Seiten platziert. Noch mehr Großformate hätten das Gebaute besser versinnlicht. Die Architekturfotos hätten es hergegeben. Übrigens, die Pyramide auf dem Titel ist ein Kirchenbau.

Architektur in Südtirol
Andreas Gottlieb Hempel
Verlag: Callwey 2008-11-18
ISBN-10: 3766717650


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