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24.06.2025

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Fünf Lernhäuser für Neuperlach

Bildungscampus in München von Auer Weber


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In München-Neuperlach, zwischen Zeilenbauten und Einfamilienhaussiedlung, realisierten Auer Weber (Stuttgart/München) einen Bildungscampus (LPH 1-5). Er ersetzt einen Schulbau aus den 1970er Jahren, der in Größe wie Zustand nicht mehr tragbar war. Die neue Anlage gliedert sich in drei Volumen: eine fünfzügige Grundschule, eine Dreifeldturnhalle und ein Gebäude für Kita und Musikschule, zusammen rund 16.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche. 

Parallel zum vierspurigen Karl-Marx-Ring steht die Turnhalle, das Gebäude für Kita und Musikschule schiebt sich quer dazu. Dahinter, geschützt vor der Straße, liegt das größte Volumen: die dreigeschossige Grundschule am Karl-Marx-Ring. Sie wird umlaufend von offenen Fluchtbalkonen gegliedert, die für zusätzliche Tiefe sorgen. Der Schulhof ist überwiegend versiegelt, punktuell durch begrünte Inseln mit jungen Bäumen aufgelockert. Im schmaleren, abgesenkten Teil vermitteln breite Treppen zwischen den Niveaus. Der Entwurf für die Freianlagen kommt von BEM Landschaftsarchitekten Stadtplaner aus München.

Helle Wasserstrichziegel und tiefrote Akzente bestimmen das äußere Erscheinungsbild der Baukörper. Im Inneren sind es graue Bodenfliesen, Linoleum, Holzfenster, weiße Deckenplatten aus Holzwolle und punktuell Echtholzfurniere. Belebt wird diese Zurückhaltung durch das Leitsystem der Künstlerin Sabine Heine (Rotterdam), das in Workshops mit den Kindern entstand. Die Strichzeichnungen auf Türen und Wänden zeigen Tiere aus fünf Kontinenten – eine Referenz auf die Clusterstruktur der Schule: fünf „Lernhäuser“, je für viermal 25 Kinder und zehn Lehrkräfte, sind einem Kontinent zugeordnet. Ergänzt wird das System durch übergroße, farbige Kürzel auf Sichtbetonwänden.

Neben den Clustern, bestehend aus Klassenzimmern, Inklusions-, Lehrer- und Nebenräumen, befinden sich im Erdgeschoss Mensa und Mehrzweckraum, die zusammengeschaltet und für Veranstaltungen genutzt werden können. Eine einläufige, weiße Treppe erschließt die Geschosse. Im Untergeschoss liegen Werkräume, belichtet über den eingesenkten Hof. Ein schmaler Verbindungsgang führt zur halb eingegrabenen Turnhalle. Das dritte Gebäude im Süden vereint das Haus für Kinder mit Krippe, Kindergarten und Hort sowie die Städtische Sing- und Musikschule. Letztere verfügt über Unterrichtsräume, einen Orchester- und einen Probesaal. Das Projekt entstand im Rahmen des zweiten Münchner Schulbauprogramms, die Landeshauptstadt investierte rund 70,7 Millionen Euro. (gk)

Fotos: Aldo Amorett


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

auch ein | 25.06.2025 13:19 Uhr

ideologe

@2 @3 Sie geben sich aber auch bewusst mühe @Peter misszuverstehen.
Ich wüde den inhaltlichen Diskurs gerne folgender Maßen ergänzen: Die Schule wirkt von innen absolut benutzbar angemessen, die räumlichen Zusammenhänge sind sogar spannungsvoll. Die Nüchternheit von Farbe und Material kann in einer Schule auch genau lesiten was gefordert ist, die Schule ist ein Ort der durch die Schulgemeinschaft Lebendigkeit erfährt.
Von Außen und auch der Übergang von Innen und Außen ist aber relativ Gesichtslos. Ein passendes Gegenbeispiel ist die vor kurzem hier publizierte Schule in Hamburg von TKA, viel Charakter außen und dann Innen geradezu enttäuschend.

Ideologisch sollte eine Schule heute sein, in dem sie lehrt Entscheidungen zu treffen, selbstbewußt zu sein, und Verantwortung zu übernehmen. In diese Richtung kann ich auch der Zuschreibung der Ideologie-Losigkeit dieses Schule entwas abgewinnen.

Ansosten bleiben Sie stabil und freuen sich doch an dem Ausschnitt gebauter Umwelt die hier zu finden ist, der Anteil relevanter Entwicklung und Gestaltung wurde in den letzte Jahren nicht unbedingt größer.

4

Alfred Ritter | 25.06.2025 09:37 Uhr

QPG

quadratisch! praktisch! gut!

3

auch ein | 25.06.2025 09:06 Uhr

architekt

@1:
ein glück wenn eine schule NICHTS ideologisches, auf KEINER ebene, hat.
und man muss ein gebäude nicht, nur damit es "anders" wird oder ein verfasser meint, eine architektonische revolution auszulösen, besonders falsch machen.

das kann der architekt im eigenen häuschen machen, mal esehen ob ihms dann egal ist wenns kalt ist, schimmelt oder die eigenen kinder vom ungesicherten dach oder der treppe fallen

2

mawa | 24.06.2025 22:34 Uhr

@peter

Warum soll eine Schule ikonisch, mutig, ideologisch aussehen? Warum ist (das impliziert Ihr Kommentar ja) ein Gebäude, das gegen Normen verstößt, besser als eines, das es nicht tut? Was hat das mit Angepasstheit, mit »Sicherheitsfanatismus« zu tun, warum soll ein Schulbau keine Fehler vermeiden, was ist schlecht daran, einen hohen Lebensstandard zu haben? Was soll die Behauptung, »uns« würde etwas dämmern? Mir dämmert das nicht.

1

peter | 24.06.2025 19:25 Uhr

joa

kommen da noch gitter vor die heizkörper? der punkt unter den fenstern erzeugt bei mir so einen phantomschmerz. dafür geben die vielen bäume echt pluspunkte: das wird irgendwann ganz wunderbar eingewachsen in einer schatten spendenden umgebung stehen.

ansonsten: nett gemacht. freundliche farben, robuste und wertige materialien, keine gestalterischen fehltritte.

aber: eben auch eine architektur, die zwar niemandem weh tut, die aber in ihrer funktionalistisch-modernistischen bravheit auch niemanden mitreißt. die nichts falsch macht. vermutlich wurde keine din verletzt, keine guv-regel missachtet, keine abdichtung vergessen, kein unzulässiger schadstoff verbaut. die seit neuestem obligatorische dachreling schützt jetzt auch die ungelernten dachgärtner zuverlässig vor ihrer eigenen vermuteten unfähigkeit zum tragen ihrer PSA.

das haus hat dementsprechend nichts ikonisches, nichts mutiges, nichts ideologisches. doch: es ist die ideologie der sicherheitsfanatischen angepasstheit und fehlervermeidung auf allen ebenen bei gleichzeitiger forderung nach höchstem lebensstandard.

aber uns dämmert, dass das weder für die architektur, noch für die gesellschaft in zukunft ausreichen wird.

 
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