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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bibliothek_in_Slough_bei_London_4969399.html

10.02.2017

Sir William Herschels Teleskop

Bibliothek in Slough bei London


Wie viele mittelgroße Städte befindet sich auch das westlich von London gelegene Slough inmitten eines umfassenden Stadterneuerungsprozesses. Als dessen neues Aushängeschild gilt nun das im Herzen der Stadt errichtete Bibliotheks- und Kulturzentrum The Curve. Der Neubau ist ein Kooperationsprojekt: bblur architecture (London) verantworten den architektonischen Entwurf, CZWG Architects (London) die Innenarchitektur und Colorminium (Westcliff-on-Sea/Essex) waren für die spezifische Gestaltung sowie die Installation der Gebäudehülle zuständig.

Der Name The Curve ist Programm – für das dreigeschossige Gebäude ebenso wie für viele Elemente seiner Inneneinrichtung, von den Treppen bis hin zu den Bücherregalen der Bibliothek. Wie einer der Bauherren in einem Presseinterview verriet, gab eine Rückbesinnung auf den Astronomen Sir William Herschel – Entdecker des Planeten Uranus und im 18. Jahrhundert in der Stadt ansässig – den ausschlaggebenden Impuls für die gebogene Form. Der Winkel der Linse in seinem Teleskop lieferte den Referenzwert für den Winkel, in dem sich jetzt die Nordfassade von The Curve schwungvoll um die benachbarte Kirche St. Ethelbert windet.

Das 90 Meter lange und 15 Meter hohe, röhrenartige Gebäude ist als Stahlrahmenkonstruktion konstruiert. Aussteifungen in den Treppen- und Aufzugskernen geben dem Rahmen Stabilität. Großflächig verglaste Eingangsfassaden lassen das Erdgeschoss zum Durchgangsraum werden, der zwei zentrale Plätze verbindet und so eine neue Abkürzung für Passanten schafft. Die Bibliothek ist im ersten Geschoss untergebracht. Dessen zentrales Element ist ein offenes, zweigeschossiges Atrium, das wiederum die Verbindung zu den Studienräumen im zweiten Geschoss herstellt.

Ein besonderer Blickfang ist die zur Kirche gewandte Nordfassade, deren Verkleidung durch breite, vertikal ausgerichtete Verglasungen durchbrochen wird und die im Bereich des Erdgeschosses über ein sich in weitem Halbrund aufspannendes Fenster verfügt – es gehört zum Café, das in einem solchen Gebäude nicht fehlen darf. Die als gerade Linie ausgeführte Südfassade ist weniger spektakulär, fällt jedoch auf einer Seite durch eine abgerundete, auskragende Kante im Bereich der oberen beiden Geschosse auf. Die zur Straße gerichtete Eingangsfassade mit Lamellen in kräftigem Orange – das einen Vorgeschmack auf das farbenfroh gestaltete Gebäudeinnere gibt – erinnert so an einen überdimensionierten Hockeyschläger. Ob hier auch ein Bezug zu Sir William Herschel besteht, bleibt offen. (da)

Fotos: Hufton + Crow


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