Schade, dass es in den Meisterhäusern keinen offenen Kamin gibt, dann wäre das Ateliergespräch im trüben November noch etwas gemütlicher... Nach den letzten Ateliergesprächen, die sich um das Thema der Schließung des Bauhauses drehten, wird sich die letzte Veranstaltung in diesem Jahr am 18. November 2008 den Bauhäuslern im Exil widmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Hoffnungen und Enttäuschungen der Emigranten und die Frage der Erforschung ihres künstlerischen Exils im geteilten Deutschland.

Zahlreiche Vertreter des Neuen Bauens gingen nach 1933 vorrangig nach Nord- oder Südamerika, in die Sowjetunion, nach Großbritannien oder Palästina, in die Türkei oder nach China. Die einen waren politisch motiviert und hofften, am Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion oder eines zionistischen Staates in Palästina aktiv mitwirken zu können. Andere glaubten, in den USA scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten zu finden, an gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen gestalterisch teilhaben zu können. Viele jedoch gelangten eher zufällig durch entsprechende Einwanderungsquoten in Länder, in denen sie sich zu arrangieren und eine neue Heimat aufzubauen versuchten.

Anna Minta (Bern) erläutert in ihrem Vortrag „Wartezustand oder neue Heimat? Hoffnungen und Enttäuschungen der modernen Architekten in verschiedenen Exilländern“ das große Spektrum der Motivationen und Erwartungen an das Exilland und geht dabei auch der Frage nach, ob es den Bauhäuslern gelang, sich eine neue Heimat aufzubauen.
Über das Thema „Bauhausmoderne und Exil: ein deutsch-deutsches Forschungsgebiet“ spricht Regina Göckede (Cottbus). Nach einem Rückblick auf die Ereignisse, die zur Auflösung des Bauhauses und zur Emigration seiner führenden Protagonisten führten, gibt sie einen Überblick über die Forschungstätigkeiten zum künstlerischen Exil in beiden deutschen Staaten, die ebenso polarisiert wie politisiert waren.

Termin: 18. November 2008, 19 Uhr
Ort: Meisterhaus Schlemmer, Ebertallee 67, 06846 Dessau-Roßlau

Zum Thema:

www.bauhaus-dessau.de

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