Schon vor ein paar Jahren hatte sich die amerikanische Künstlerin Natasha Sweeten ein altes Haus auf dem Lande gekauft, in Germantown, etwa zweieinhalb Autostunden nördlich von New York City. Das kleine Bauernhaus stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert. Sweeten baute es zusammen mit dem Büro Ballman Khalapova (Ithaca) langsam zu einem Wohn- beziehungsweise Wochenendhaus aus.

Als zweite Maßnahme entschied sich die Künstlerin, die geräumige, hölzerne Dreifach-Garage neben dem Haus abzureißen und durch ein Atelier für ihre Malerei zu ersetzen. Immerhin nahm die Garage auf der Spitze des kleinen Hügels einen durchaus prominenten Platz ein, von dem aus man fast bis zum Hudson River schauen kann. Die Garage verschwand, aber die darunter in den sanften Hang geschobene Zisterne aus Beton wurde belassen. Sie dient nun als Fundament für das knapp 65 Quadratmeter große Atelier und als Lagerraum, der zum Garten hin offen bleibt.

Das Atelier ist ein reiner Holzbau. Die Schräge des Pultdachs folgt der Schräge des abfallenden Hügels. Nach Norden sitzen über der bescheidenen Eingangstür große Oberlichter, die das Atelier gleichmäßig belichten. Nach Süden öffnet sich der Bereich für Büroarbeiten, Studien und Zeichnungen mit drei großen Fenstern fast vollständig zur Landschaft. Der Boden besteht aus dreilagigem Sperrholz, wie auch die Wände des Mal-Bereichs. Im Lagerraum wurde die Holzrahmenkonstruktion teilweise offen gelassen und kann als Regal genutzt werden. 

Der Büroarbeitsplatz ragt über den Sockel der Zisterne hinaus und ruht auf vier zusätzlichen Holzpfeilern. Außen ließen Ballman Khalapova alle Holzfassaden in einem grünlichen Grauton gestrichen, damit das Atelier im Vergleich zum hellen Haupthaus in den Hintergrund tritt. (fh)

Fotos: Ballman Khapalova

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Den Abriss der Garage gestaltete Sweeten gemeinsam mit Ballman Khapalova als künstlerische Intervention. In Anspielung an Gordon Matta-Clarks Film Splitting durchschnitten sie die hölzerne Garage in zwei Hälften.

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