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22.02.2024

Steinernes Werkeln und Wohnen

Atelier Architecture Perraudin bei Lyon


Im Norden Lyons liegt die Vorstadt Caluire-et-Cuire. Unweit der Passerelle de la Paix, die die Rhône überquert, wurde 2021 ein gemischt genutztes Gebäude nach den Entwürfen von AAP – Atelier Architecture Perraudin (Lyon) realisiert. Verortet ist der steinerne Bau in zweiter Reihe des Flussufers. Gleichzeitig befindet er sich gegenüber eines Stadtparks und dem internationalen Kongresszentrum.

Auf dem 650 Quadratmeter großen Gelände einer ehemaligen Schreinerei wollte die Bauherrschaft – ein Tischler und seine Ehefrau – mehrere Nutzungen in ein Haus integrieren. Im Erdgeschoss ist eine Werkstatt untergebracht, in der mit verschiedenen Holztechniken experimentiert werden kann und wo auch Kulturveranstaltungen stattfinden können. Darüber befinden sich Räume für Büros, die als Co-Working-Bereiche dienen. In diesen beiden Geschossen bilden weit gespannte Bögen und Stützen das Tragwerk. Dadurch sind sie offen gestaltet und in ihrer Funktion wandelbar.

In den weiteren Obergeschossen sind Wohngemeinschaften untergebracht. Ursprünglich war der Wohnraum für Praktikant*innen gedacht, die im Gebäude arbeiten. Mittlerweile sind die Räume auch an Studierende und andere externe Personen vermietet, wie AAP erklären. Die Einheiten bestehen aus jeweils zwei bis fünf Schlafzimmern, einer Wohnküche und zwei bis drei Bädern. Dabei sind im dritten und vierten Obergeschoss Maisonette-Wohnungen eingefügt, die auf der obersten Ebene als separate Blöcke aufgesetzt wurden. Bis auf diese haben alle Wohnungen straßenseitig nach Süden ausgerichtete Loggien. Um größeren Tageslichteinfall zu ermöglichen, treppen sich die Geschosse hofseitig nach oben hin ab. Erschlossen werden die Wohngemeinschaften über ein Treppenhaus im Innenhof und über Laubengänge. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage mit 17 Stellplätzen. Die Bruttogrundfläche des Komplexes wird mit 2.200 Quadratmetern angegeben.

Die Wände sind ebenso wie bei einem verwandten Projekt von AAP bei Genf aus Kalkstein errichtet. Im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss wurde eine härtere Sorte namens Rosal, in den oberen eine weichere namens Albamiel verwendet. Der Materialwechsel zeichnet sich subtil an den Fassaden ab. Die Maisonette-Ebene ist in Holzrahmenwänden ausgeführt und – ebenso wie die hofseitigen Fassaden – mit Lärchenholz bekleidet. Laut Architekt*innen waren die Geschossdecken ursprünglich aus Massivholz geplant. Nachdem im Vorfeld der Bauarbeiten auf dem Grundstück Bodenverunreinigungen entdeckt wurden und beseitigt werden mussten, schmälerte sich das Budget. Dadurch sind die Decken nun aus Beton konstruiert. Als Nettobaukosten geben die Planenden 2,8 Millionen Euro an. (gk)

Fotos: 11h45,
Mathieu Noël


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