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15.12.2025
Korkhülle in Penafiel
Kulturzentrum von Galeria Gabinete
Die Gemeinde Penafiel im Norden Portugals hat seit vergangenem Jahr ein neues Kulturzentrum: das Ponto C – Cultura e Criatividade. Es liegt oberhalb des historischen Ortskerns, wo sich zuvor die Quinta da Caturra, ein ländliches Anwesen, befand. Teile der alten Struktur blieben erhalten und wurden durch einen neuen öffentlichen Platz mit Freiluft-Amphitheater, Parkplätzen sowie Fuß- und Radverbindungen ergänzt. Die Pläne für das Ensemble stammen vom ortsansässigen Büro Galeria Gabinete. Die Freiflächen gestalteten APROplan aus Vila Nova de Gaia.
Das ganz in Dunkelgrün gehaltene Gebäude hebt sich deutlich vom Bestand ab. Was auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist: Die Fassade besteht aus Kork. Weil der Hauptanteil der weltweiten Korkproduktion aus Portugal kommt, liegt es nahe, das Material hier zu verwenden. Ein Beispiel dafür ist bereits in Leiria zu finden, wo eine Schule mit Kork verkleidet wurde. In Lissabon experimentierten Architekt*innen und Designer*innen damit, öffentliche Räume mit dem leichten, aus der heimischen Korkeiche gewonnenen Material zu gestalten.
In Penafiel verschwindet die gefärbte Korkfassade stellenweise zwischen der umgebenden Vegetation. Das Gebäude solle langfristig immer stärker mit seiner Umgebung verschmelzen, sagen die Architekt*innen. Insgesamt umfasst das Areal 15.000 Quadratmeter, wovon 2.500 Quadratmeter auf die Innenfläche entfallen. Neue Wege binden den südlichen Teil des historischen Ortskerns nun besser an.
Der in den Hang eingebettete Neubau erstreckt sich über vier Ebenen. Ganz unten erfolgen Be- und Entladungen, im Unter- und Erdgeschoss befinden sich die öffentlich zugänglichen Räume. Der Haupteingang führt ins Foyer und von dort in die beiden Veranstaltungsräume. Einer dieser Räume liegt in der sanierten Casa da Caturra, einem ganz in Weiß gehaltenen, ehemals als Wohnhaus genutzten Bau mit Giebeldach. Direkt an den Neubau angedockt, nimmt dieser Nebenräume sowie einen Saal für etwa 100 Personen auf.
Im Untergeschoss des Neubaus sind ein Ausstellungsbereich und eine Cafeteria versammelt. Hier befindet sich ferner der Zugang zu den Außenbereichen und zum Freiluft-Amphitheater. Die erste Etage ist ausschließlich für technische Zwecke vorgesehen. Das Herzstück des Kulturzentrums bildet ein großer Saal mit 400 Sitzplätzen. Im Kontrast zur Gebäudehülle und dem in hellen Tönen gehaltenen Eingangsbereich wurde dieser mit warmen Rottönen versehen.
Medienberichten zufolge kostete der Bau rund 12 Millionen Euro. Das Projekt wurde durch EU‑Fördermittel (FEDER) mitfinanziert. (dsm)
Fotos: Ivo Tavares
Zum Thema:
Weitere Projekte mit Korkfassade finden sich unter anderem in Berlin, Madrid, im nordspanischen Navajeda und im britischen Eton.
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