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28.11.2025

Bauklötze für die Gemeinschaft

Kita und Familienzentrum in Vorarlberg von Christian Schmoelz


Mit der Errichtung des Familienzentrums Allesamt reagierte die Vorarlberger Gemeinde Nenzing zum einen auf die wachsende Nachfrage nach Kinderbetreuung im Ort. Zum anderen schuf sie eine Anlaufstelle für Familien mit Beratungs- und Unterstützungsbedarf. Den Entwurf für den Neubau lieferte das im nahen Sulz ansässige Büro Christian Schmoelz Architekt. Das Team hatte im vorgeschalteten geladenen Wettbewerb 2020 den ersten Platz belegt.

Unweit des Bahnhofs entlang des Bahndamms platziert, ist das Projekt als Holzbau ausgeführt, der mit großen Fensterbögen auf sich aufmerksam macht. Um den langgezogenen Baukörper mit zwei Geschossen und rund 2.500 Quadratmetern Bruttogrundfläche gut in die durch Einfamilienhäuser geprägte Nachbarschaft zu integrieren, wurde er optisch über Rücksprünge in vier kleinere, leicht versetzt angeordnete Volumen unterteilt. So konnte auch der alte Baumbestand auf dem Grundstück erhalten bleiben. Eigenen Aussagen zufolge ließen sich die Architekt*innen bei ihrer Gestaltung von der archetypischen Form klassischer Kinderbauklötze inspirieren.

Konstruiert ist das Gebäude als Ständer-Holzbau auf einem Stahlbetonkeller. Während Fenster und Fassadenlattung aus Fichte bestehen, dominiert in den Innenräumen Eschenholz, das bei Boden, Wandverkleidungen und Einbaumöbeln zum Einsatz kam. Umgesetzt wurde das Bauvorhaben innerhalb der Parameter des Kommunalen Gebäudeausweises (KGA), ein in Vorarlberg gängiges Zertifikat der Energieeffizienz. Hier erzielte es 936 von 1.000 möglichen Punkten. Die gewählten Materialien können am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwendet oder sortenrein getrennt werden.

Ein großer Teil des Gebäudes wird von einem Kindergarten genutzt. Betreten wird die Einrichtung über drei Eingänge, jeweils mit Garderobe. Der eigentliche Spiel- und Aufenthaltsbereich befindet sich im ersten Obergeschoss. Hier sind die Kinder keiner festen Gruppe zugeteilt, sondern können auf der ganzen Ebene ihre bevorzugten Räume frei wählen. 

Das Erdgeschoss nimmt außerdem noch weitere Räume auf. Im westlichen Gebäudeteil ist der großzügige Beratungsbereich für Eltern und Familien zu finden, den die Gemeinde zusammen mit dem Sozialdienstleister Connexia betreibt. Er verfügt über einen eigenen Zugang vom Vorplatz aus, auch der Eingangsbereich für Mitarbeitende, Räume für Essen und Kochen, Sanitäranlagen sowie ein Werkraum sind hier untergebracht. Im Ostteil des Gebäudes wiederum liegen der Aufenthaltsraum für das Personal und ein Schlafbereich für die Kinder.

Auch die Freiraumgestaltung, die Markus Burtscher (Frastanz) übernahm, ist ein wichtiger Teil des Entwurfskonzepts. Ein heller Bodenbelag mit punktförmigen Markierungen zeigt die Wegeführung weit über die Grundstücksgrenze hinaus an und leitet an Fahrradstellplätzen vorbei direkt in den Spielhof. Die Bauwerkskosten werden vom Architekturbüro mit 7,5 Millionen Euro angegeben, die Gesamtkosten mit 9 Millionen Euro. (da)

Fotos: Marc Lins, Cornelia Hefel


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