Nächstes Projekt 08/20  

Juli / August 2020

Technische Universität Kaiserslautern

Ein Rathaus für Zürich

Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten

von Julian Roth

Hochschule:

Technische Universität Kaiserslautern

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

21.07.2020

Lehrstuhl:

Gebäudelehre und Entwerfen / Prof. Marco Zünd

Rubrik:

Bürobauten

Software:

Archicad, Cinema 4D, Photoshop

Das Haus gliedert sich funktional in drei Teile: das Rathaus, die Piazza und die Kunsthalle. Den Sockel des Gebäudes bildet das Rathaus. Der Eingang ist der Strasse zugewandt. Über den Windfang, der auch zur Sicherheitskontrolle genutzt wird, begeht man das zweigeschossige Foyer. Zur Linken befindet sich das Herzstück des Rathauses, der Plenarsaal, der als der wichtigste Raum des Rathauses überhoch ausgeführt ist. Kranzartig wird er von den Ratslauben und notwendigen Nebenräumen umgeben. Der Ratssaal ist als Möbel entworfen und fügt sich in das übergeordnete System des Hauses ein. Rechts des Foyers gibt es die Fraktionsräume, in denen der Grossteil der politischen Arbeit stattfindet. Räumlich bindet eine zweigeschossige Wandelhalle nach Vorbild einer griechischen Stoa die Fraktionsräume mit den im ersten Obergeschoss befindlichen Büros der parlamentarischen Dienste zusammen. Eine monumentale Treppe am Ende der Halle lädt zum Verweilen ein und fördert den Austausch unter Parlamentariern und Mitarbeitern. Neben den Büroräumen der parlamentarischen Dienste befinden sich im ersten Obergeschoss die Presse-, sowie Besuchertribünen. Im Untergeschoss finden das Stadtmodell und die Ausstellung zur Stadtgeschichte ihren Platz. Rückseitig gibt es Archiv- und zum See orientiert weitere Büroräume. Eine Rampe, die sich aus der Bahnhofstrasse entwickelt, führt hinauf zur Piazza. Als öffentlicher Platz im Haus bietet sie dem Besucher einen unverbauten und vom Verkehr ungestörten Blick auf den See und das Alpenpanorama. Sie ist eine transformatorische Überzeichnung der bestehenden Bürkliterrasse. Als öffentliche Bühne wird sie zum Teil der Stadt. Die Piazza funktioniert unabhängig vom Rest des Hauses und ist jederzeit zugänglich. Als dem intendierten Piano nobile kommt ihr eine herausragende Stellung zu. Gleich einem städtischen Platz gehen alle öffentlichen Funktionen von hier ab. Neben dem Foyer der Kunsthalle mit Aufgang, finden der Veranstaltungssaal und ein Restaurant mit Bar hier ihren Platz. Der Ratssaal wird durch Oberlichter auf der Piazza belichtet. Durch die Fenster ist ein erster Blick in den Ratssaal möglich. Ein Besucherzugang führt hinab ins Rathaus. Über ihre Materilaität und Stimmung tritt die Piazza mit der umliegenden Stadt in Verbindung und wird im Stadtgefüge verankert. So ist sie als ein repräsentativer Platz der Stadt wie der Sechseläutenplatz der Oper mit Valser Quarzit gedeckt. Eine umlaufende Reling begrenzt die Piazza gleich eines Schiffsdecks und lässt so die Verwandtschaft zum Kongresshaus erkennen, das ebenfalls mit der Schiffsthematik spielt. Zuletzt ist die Untersicht blau gestrichen, eine Reminiszenz an das alte Rathaus, welches von der Piazza im Flussraum der Limmat als kleiner Kumpel zu erblicken ist.