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21.06.2007

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Gestapelte Hofhäuser

Wiener Büro gewinnt Städtebauwettbewerb in China


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Der Sieger im städtebaulichen Wettbewerb um das Guangming New Town Centre in Shenzhen (China) steht fest: Das Wiener Büro Rainer Pirker architeXture hat den Wettbewerb um das Stadtzentrum für sich entscheiden können. Dies wurde am 14. Juni 2007 bekannt.

Pirker konnte sich bei dem international ausgeschriebenen Wettbewerb gegen prominente Konkurrenz behaupten. Aus siebzig Bewerbungen wurden von der Jury fünf Büros für die Konzeptphase ausgewählt. Die Projekte mussten sowohl in der Konzeptrunde also auch in der Schlussrunde persönlich präsentiert werden.
Schließlich konnte Rainer Pirker mit seinem Stadtplanungskonzept „IDEA_City“ die Jury unter Vorsitz von Arata Isozaki überzeugen. MVRDV (Rotterdam) erhielt den 2. Preis, der 3. Preis ging an das Londoner Büro Studio 8 architects.

Guangming New Town Centre ist das acht Quadratkilometer große Stadtzentrum einer neuen Stadtentwicklung für einen 42 Quadratkilometer „High-Tech- und Innovation-Cluster“ im Norden der südchinesischen Stadt Shenzhen.

Pirker beschreibt seinen siegreichen Entwurf wie folgt: „Die Balance von großräumigen strukturellen Festlegungen und freiem Wachstum spielt im Projekt eine zentrale Rolle. Das Ergebnis ist eine Stadt mit einer prägnanten, wieder erkennbaren Silhouette, die im Inneren mit kleinteiligen ‚wuchernden‘ Strukturen urbane und soziale Dichte erzeugt, Netzwerke von Nutzungsdurchmischung erzeugt und Schichten der evolutionären Veränderung ermöglicht.

Das Projekt arbeitet nicht mit Gebäudedefinitionen, sondern mit kleinen ‚Zellen‘, die zu sich zu einem riesigen ‚Meer‘ von gestapelten Hofhäusern verdichten, im wesentlichen bis 21 Meter hoch, aber vielfach auch bis 51 Meter aufgetürmt. Die Zellen ermöglichen eine Selbstorganisation der Struktur, erlauben aber auch evolutionäre Veränderungen in der Zukunft. Aus dieser großen Fläche relativ niedriger Strukturen ragen drei „Urban Verticals“ als vertikale Stadtstruktur. Sie sind an Knotenpunkten öffentlichen Verkehrs positioniert und verleihen Guangming New Town Centre eine prägnante Silhouette.“


Kommentare

4

IMHOTEP | 25.06.2007 09:46 Uhr

Lob der labyrinthischen Verschachtelung

Ich gebe 'soloartist' recht. An dem Projekt gibt es, immer bezogen auf die Auswahl der Illustrationen natuerlich, ueberhaupt nichts auszusetzen. Und die Hochhausknoten, kleine, freistehende Downtowns, die mich an L.A. erinnern, sind genauso viel und genauso wenig flexibel wie irgendein anderes Hochhaus. Den "Horror fuer Benutzer" sehe ich ueberhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ueber Nachhaltigkeit kann man anhand der Bilder wenig sagen. Flexibilitaet der Struktur: kein Problem. Das haben die jahrhundertealten und sehr strukturellen Hutong-Hofhaeuser gezeigt.

Wer je mit China zu tun hatte, weiss, dass dieses Projekt sehr wohl sehr gut funktionieren kann.

Uebrigens hat das Hochhaus in China einen ganz anderen Stellenwert als im Westen. Insofern ist Kommentar Nr. 1, der von "Hochstapelei" spricht, westlich arrogant und daher verfehlt.

3

matthias_peking | 25.06.2007 03:48 Uhr

Shenzhen

Nennt mich einen Pessimisten, aber ich glaube dass am Ende sowieso nix von diesem Entwurf gebaut werden wird. Der durchschnittliche chinesische Real-Estate-Developer versteht die konzeptionellen Grafiken ohnehin nicht und interessiert sich stattdessen fuer die Wirtschaftlichkeit und Vermarktbarkeit der Immobilien (beides zweifelhaft). Am Ende wird diese New Town wieder genauso aussehen wie tausend andere in China auch. Warum? Weil hier wieder mal Staedtebau von Architekten betrieben wird, die sich nur fuer skulpturale Bauwerke interessieren, aber nicht fuer oeffentlichen Raum, Gruenflaechen oder innovative Verkehrsloesungen. Die Gestalt des oeffentlichen Raums kann man z.B. im chinesischen Planungsrecht sehr gut festschreiben, die Formen und Strukturen der Baukoerper hingegen gar nicht! Kinder, so funktioniert Staedtebau nicht, auch und gerade nicht in China!

2

soloartist | 23.06.2007 12:44 Uhr

@ 1

wenn man nur baut, was man weiss, wird man nie etwas neues bauen ... und jetzt kommt das übliche "wozu braucht man immer was neues" ... weil china mit architektonischen und städtebaulichen problemen konfrontiert ist, wie sie die menschheit bisher nicht kannte .... (ich glaube echt in diesem forum kommentiert immer nur ein und derselbe ignorant)

1

teamplayer | 21.06.2007 18:11 Uhr

Genie oder Wahnsinn?

Anhänger partizipatorischer planung und strukturalismus-fans können jubeln, energiesparer, kistenfetischisten und brand- und schallschützer kriegen wohl ´nen vogel - ist das nun eine geniale lösung für die superdichte chinapopulation oder der blanke horror für künftige nutzer und bewohner? von fragen infrastruktureller versorgung und erschließung mal ganz abgesehen wäre es schon sehr interessant, wie diese megacity-hochstapelei funktionieren soll - und wie sieht es in bezug auf nachhaltigkeit und spätere veränderungen bzw. reparaturen aus? ich glaub das erst, wenn es gebaut ist und tatsächlich funktioniert!

 
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