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28.03.2008

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Charakter eines kultischen Ortes

Wettbewerb für Kunstmuseum im russischen Perm entschieden


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Einer der wichtigsten Architekturwettbewerbe für das „Neue Russland“ ist entschieden: Am 26. März 2008 wurden die Gewinner der internationalen Konkurrenz um das „Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts“ im russischen Perm bekannt gegeben: Die Jury unter dem Vorsitz von Peter Zumthor (Haldenstein) verlieh zwei gleichwertige erste Preise – an den Schweizer Architekten Valerio Olgiati und seinen russischen Kollegen Boris Bernaskoni (Moskau). Zaha Hadid wurde mit dem dritten Preis ausgezeichnet, zudem wurden so genannte „Spezialpreise“ an acht weitere Büros vergeben, darunter Asymptote (New York) und Peter Meili (Zürich). Insgesamt hatten 25 Büros an dem Verfahren teilgenommen.

Das Museum, das als erstes seiner Art in Russland den „Anforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen“ sein soll (Auslobung), soll ein Aushängeschild, eine architektonische Visitenkarte für die aufstrebende Stadt Perm werden. Die 47.000 Kunstwerke der Sammlung vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart sollen hier auf insegesamt rund 16.000 Quadratmetern Platz finden. Welcher der beiden erstplatzierten Entwürfe realisiert werden soll oder ob beide Preisträger ihre Vorschläge erneut und/oder gemeinsam bearbeiten werden, steht noch nicht fest.

Aus dem Büro Olgiati liegt uns eine Projektbeschreibung seines Entwurfs vor, die wir hier leicht gekürzt widergeben: „Die Form des neuen Museums ergibt sich aus der Stapelung verschiedener Funktionen in verschieden großen Geschossen. Es ensteht ein Gebäude mit magnetischer Erscheinung im Charakter eines kultischen Ortes. Durch seine gewaltige Größe lässt es sich im urbanen wie im suburbanen Kontext als ‚Landmark‘ lesen. Die ganze Konstruktion, Fassaden, Geschossplatten und Wände sind aus weißem Ortbeton. Der zentrale Kern enthält die verschiedenen Lifte, zwei Nottreppen und Leitungsschächte.
Die Hauptlobby des Gebäudes befindet sich im Eingangsgeschoss, von hier aus führt eine Rolltreppe ins Museumfoyer sowie eine Treppe ins Auditorium im Untergeschoss oder die Bibliothek im ersten Obergeschoss. Innerhalb des Museums verbinden große Wendeltreppen die verschiedenen Geschosse. Der zentrale Kern mit dem Maß 12 x 12 Meter übernimmt die horizontalen und vertikalen Kräfte. Jeweils zwei Wände, die den Kern durchdringen, funktionieren im System als große Auskragungen, an denen die Trägerfassaden hängen. Diese Ausführung ermöglicht gigantische, stützenlose Geschosse.“


Kommentare

11

EdV | 03.04.2008 00:18 Uhr

Oscar

http://www.baunetz.de/db/news/meldungen_galerie.php?bild_id=1566034&news_id=85372

...wie clever ...eine invertierte Niemeyer-Kolonade

http://www.aimeemoore.com/images/alvorada1.jpg

10

sami | 31.03.2008 17:27 Uhr

wettbewerbsgewinner

Peter schrieb:
"man nehme also etwas sanaa und toyo ito, staple das ganze symmetrischer, bediene sich im russlandkitsch der zinnenarchitektur und heraus kommt etwas, wovon andere baunetzleser ein feuchtes höschen bekommen..."

V. O. st ein sehr guter Architekt und wie es aussieht auch ein sehr guter SANAA-und Ito-Kenner. Da bist du Peter schon nahe bei der Sache. Die axialsymmetrische Stapelung der Boxen und die Gesamtfigur als solche sehe ich schon noch als eigenständig an.
Ein ungutes Gefühl käme bei mir aber anders wo auf...

9

linz | 31.03.2008 10:15 Uhr

@superstar

oder das lentos in linz

8

roesli | 30.03.2008 01:03 Uhr

kultisch

... ich denke der peter hat schon ganz passende gedanken hierzu. die sache mit seinem namesvetter, dem `lieben peter` (siehe kolumba -dokumenation) und dann der Neo-Pagoden-Entwurf von V. O. muten schon sonderbar an. Nicht dass man Angst haben bräuchte, die Realisierung könnte daneben geht, bei einem entsprechenden Budget kommt da schon was subtiles bei raus. Nein es ist eher das ungute Gefühl, wenn ein streitbarer Regionalist (dies ist durchaus positiv gemeint) zum Internationalist aufsteigen möchte ... Wie die `Eintrittskarte` wohl ausgesehen haben mag, die hier als Zugang zum Verfahren zu lösen war, tät sicherlich viele interessieren ....

7

peter | 29.03.2008 22:10 Uhr

kitsch

interessant, dass der schweizer zumthor ausgerechnet seinem landsmann den ersten preis zuspricht. vorallem, weil olgiati jun. noch nie in diesem kontext ein projekt vermelden konnte. und nun der gewinn eines der größten projekte russlands. soweit das märchen von aschenputtel.ganz märchenhaft ist ihm auch das rendering gelungen.neuschwanstein sieht ganz schön blass dagegen aus, aber wagner hätte trotzdem freude an den adlern gehabt, auch wenn früher noch schwäne den job getan haben.man nehme also etwas sanaa und toyo ito, staple das ganze symmetrischer, bediene sich im russlandkitsch der zinnenarchitektur und heraus kommt etwas, wovon andere baunetzleser ein feuchtes höschen bekommen.so funktioniert das prinzip schweiz. echt kultig.

6

hulzi | 29.03.2008 20:12 Uhr

@superstar

"die glasarchitektur ist sehr elegant. wirklich ein tolles projekt. mal was ganz anderes für ein museum. respekt."
naja, vielleicht kennst du ja das kunsthaus bregenz von zumthor noch nicht, das seit 10 oder mehr jahren in bregenz am bodensee steht.
soviel zum thema ganz was anderes....

5

superstar | 29.03.2008 14:47 Uhr

kristall

den turm von ogliati finde ich komisch.
die glasarchitektur ist sehr elegant. wirklich ein tolles projekt. mal was ganz anderes für ein museum. respekt.

4

Berlin | 28.03.2008 23:53 Uhr

Konzept+Form

Super Projekt von V.O.
Gratulation!

3

Okai | 28.03.2008 20:48 Uhr

Olgiati

Ich liebe Dich !

2

Wolf | 28.03.2008 19:29 Uhr

Olgiati

SPITZE!

1

Andreas | 28.03.2008 17:05 Uhr

kultisch

Die Glaslangeweile ist man ja schon gewohnt....aber beim Olgiati bleibt mir echt die Spucke wech...

"Magnetische Erscheinung"... der Erläuterungstext ist schon mal ziemlich kultisch...

 
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