Die Venezier wissen was sie wollen: 120 Milliarden Lire ist ihnen der Wiederaufbau ihres von einem Brand am 29. Januar 1996 zerstörten Opernhauses La Fenice wert, und bis November 1999 soll es fertig sein. Sechs Bauunternehmen waren eingeladen worden, sich diesen Bedingungen zu stellen, nun wurde der Zuschlag erteilt. Das italienische Bauunternehmen Impreglio wird in Zusammenarbeit mit der Architektin Gae Aulenti vermutlich nur 90 Milliarden Lire brauchen. An zweiter Stelle landete die deutsche Philipp Holzmann AG mit dem Architekten Aldo Rossi. Die siegreiche Architektin und ihre Mitarbeiter Margherita Petranzan und Antonio Foscari, die schon für den Umbau des venezianischen Palazzo Grassi in ein Museum verantwortlich zeichneten, wollen das ursprüngliche Theater des Baumeisters Gianantonio Selva, das schon 1836 einmal abgebrannt war, rekonstruieren und – so weit nötig – den heutigen Ansprüchen anpassen. Dabei wollen sie den traditonellen Baustoff Holz verwenden. Der Wiederaufbau verursacht vor allen Dingen ein logistisches Problem: Mindestens eine Brücke wird weichen müssen, um das Baumaterial durch die Kanäle an die Baustelle zu bringen. Und als wäre die ungewöhnliche Planung noch nicht Schwierigkeit genug, hat die Firma bereits die genaue Baustellendauer angegeben: In 823 Tagen will man fertig sein...

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