Am 31. März 2003 begannen die bauvorbereitenden Maßnahmen für eines der höchsten Gebäude Polens. Das Bürogebäude „Rondo ONZ“ wird nach Entwürfen des Londoner Büros von SOM Skidmore, Owings and Merrill am Platz der Vereinten Nationen in Warschau in Zusammenarbeit mit der Hochtief AG errichtet. Es wird 40 Geschosse haben und damit 190 Meter hoch sein; das ungeliebte Hochhaus des stalinistischen Warschauer Kulturpalastes wird aber mit 231 Metern immer noch das höchste Gebäude der Stadt sein.

Nach Angaben des Londoner Büroleiters Larry Oltman wollen SOM mit dem Wolkenkratzer einen neuen Standard für Bürogebäude in Europa setzen. Anhand eingehender Analysen des Warschauer Büroflächenbestandes kamen sie zu dem Ergebnis, dass es für diese Nutzung keine flexiblen Grundrisse in der polnischen Hauptstadt gebe, sondern sich das Angebot lediglich auf Zellenbüros beschränke.
Im neuen Rondo ONZ sollen dagegen vielfältige Möglichkeiten der räumlichen Aufteilung - vom Zellen- bis zum Großraumbüro - möglich sein. Die Planer wollen mit dem Gebäude ein Zeichen setzen, das für drei Positionen steht: für ein ideales, an die Nutzerbedürfnisse anpassungsfähiges Arbeitsumfeld, als Beitrag zu einem „besseren Plan für eine lebenswerte Stadt und als Symbol von Warschaus Stellung in einer globalen, demokratischen Welt“.

Das Hochhaus besteht aus einer dreiteilige Komposition, deren Gestaltungsansätze einem konstruktivistischen High-Tech-Stil verpflichtet sind. Grundelement des Hauptgebäudes bildet eine Scheibe, aus der die Büroflächen bei einer Höhe von 20 Metern mit ihren horizontalen Fensterbändern heraustreten. Diese sind zum Platz hin leicht abgerundet und über transparente Brücken mit dem schlanken Erschließungsturm verbunden. Zwei dem Turm aufgesetzte Antennen unterstreichen die Vertikalität des Gebäudes zusätzlich und verlängern seine Perspektive in den Himmel.