Das Leipziger Verwaltungsgericht hat die Klage der Universität gegen den Tausch des Uni-Hochhauses zurückgewiesen. Die Universität habe kein Recht auf eigenes Körperschaftsvermögen, heißt es. Damit ist der Turm Eigentum der Wiesbadener Depfa-Bank. Der Freistaat Sachsen hatte das Hochhaus Ende 1996 gegen ein Gerichtsgebäude des bankrotten Unternehmers Jürgen Schneider eingetauscht. Die Universität, die ihre Zustimmung verweigert hatte, hatte vom Tausch erst aus der Presse erfahren. Für den Bau von Leipzigs einzigem Hochhaus hatte Walter Ulbricht 1968 die alte Universitätskirche sprengen lassen. Die Haßliebe der Leipziger zu „Walters Weisheitszahn“ findet man auch bei den Nutzern: Sie fluchen über viertelstündiges Warten auf überlastete Aufzüge, schätzen jedoch die großen Büros und die innerstädtische Lage des Gebäudes, das die gesamte Hochschulverwaltung in Nachbarschaft von Hörsälen und Seminarräumen zentriert. Einig sind sich jedoch alle: Der Uni-Turm muß dringend saniert werden. Rektor Cornelius Weiss, der auf eine Anerkennung der alten Körperschaftsvermögen der Traditionsuniversität spekuliert hatte, warnt vor der kurzsichtigen Rechnung, daß die neue Eigentümerin die Sanierungskosten bei einer späteren Vermietung an die Universität nicht wieder ausgleichen würde.

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