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17.03.2003

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Kämmererkalkül

Protest gegen drohenden Abriss des Metropol-Theaters in Berlin-Mitte


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Das Berliner Metropol-Theater in der Friedrichstraße steht nach einer Presseerklärung der Senatsverwaltung für Finanzen vom 4. März 2003 zum Verkauf. Die holländische Stage-Holding hatte 1998 das historische Theater zum symbolischen Preis von einem Euro von der Stadt übernommen, um die kulturelle Nutzung mit Musicals im Jahr 2004 wieder aufzunehmen. Doch wurde nach einem Gutachten schnell klar, dass eine Sanierung des Gebäudes dem Konzern zu teuer käme, und so entschied man sich, den Sanierungsfall gegen das Theater des Westens einzutauschen. Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost vom 11. März fordert die Stage-Holding 5 Millionen Euro von der Stadt für ihre Ausgaben, nachdem sie durch die begonnene Sanierung das Haus unbespielbar gemacht habe.

Nun hat Finanzsenator Thilo Sarrazin das Metropol zum erneuten Verkauf ausgeschrieben. Ein kulturelle Weiternutzung ist durch die Sekundärschäden, die aus der begonnenen Sanierung durch die Stage Holding entstanden sind, eher unwahrscheinlich geworden, ist aber nach der Presseerklärung der Senatsverwaltung nach wie vor „denkbar“. „Die künftige Nutzung der Liegenschaft soll möglichst der historischen Bedeutung des Standortes gerecht werden“, heißt es weiter, was die Vermutung nahe legt, dass ein Abriss unausweichlich ist. Dem Erhalt oder der Wiederbelebung des traditionsreichen Kutlurstandortes werden wahrscheinlich die Abrissbagger zuvorkommen. Der Sanierung des Stadtsäckels würde dadurch ein wichtiges Baudenkmal zum Opfer fallen, was nicht die Aufgabe der Senatsverwaltung sein kann.

Die Berliner Baukammer wirft den Verantwortlichen in einer Pressemitteilung vom 7. März vor, „Baudenkmale mutwillig der Zerstörung anheim“ zu geben. „Bauten, die anerkannter Ausdruck einer Stilepoche sind“, hätten Anspruch auf Bestand und „stehen immer außerhalb jedweden profanen Kämmererkalküls“.

Das Metropol-Theater wurde als „Berliner Admiralsgartenbad“ im Jahre 1873 erbaut und diente als Heilbad mit einer Solequelle. In den Jahren 1910 wurde das Gebäude abgerissen und stattdessen von 1910/11 von den Architekten Schweitzer und Diepenbrock der „Berliner Eispalast“ errichtet, wo vor allem Eis-Revuen stattfanden. Von 1921 bis 22 erfolgte ein weiterer Umbau zum später weltweit bekannten Revue-Theater unter dem Namen „Admiralspalast“ durch die Architekten Cremer und Wolffenstein. 1997 wurde die Bespielung mit Operetten- und Varietéaufführungen eingestellt.


 
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