RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Neubau_auf_der_Schwaebischen_Alb_664845.html

05.11.2008

Zurück zur Meldung

Große Geste in der Landschaft

Neubau auf der Schwäbischen Alb


Meldung einblenden

Diese Bilder verwöhnen und irritieren zugleich. Denn die Architektur, die hier zu sehen ist, entstand auf der Schwäbischen Alb, genauer gesagt im ländlich-konservativen Waldstetten-Wißgoldingen. An einem Südwesthang haben C18 Architekten aus Stuttgart für einen Schmuckdesigner ein Haus mit Atelier gebaut, das mit sämtlichen tradierten Vorstellungen vom Hausbau in der Region zu brechen scheint.

Zur Straße hin verschlossen, fällt es vor allem durch seine Fassade aus weißen, quadratischen Fliesen auf. Auch die kubische Form weicht von der Nachbarbebauung ab. Ein Turmzimmer mit einem Fenster zur Straße, die zum Haus führt, verortet das Haus in der Nachbarschaft.

Der Eigentümer wollte in einem Haus arbeiten und wohnen,  jeweils in eigenen Bereichen, die sich aber nicht voneinander abgrenzen. Wie zwei U-förmige Bügel liegen die beiden Geschosse übereinander, der obere Bügel ist zur Straße, der untere in die Landschaft geöffnet. Durch das entstehende Auge kann man nach unten schauen, auf einen Teich, auf dem auf einer kleinen Insel ein Baum gepflanzt ist. Das auskragende Obergeschoss überdacht den Freibereich.


Große runde Oberlichter erhellen den Raum. Über eine noch größere runde Öffnung fällt das Licht auch in die darunterliegende Ebene. Beide Geschosse sind  dadurch direkt miteinander verbunden.

Die Architekten: „Hier wird nicht das Klischee des Architekten- oder Designerhauses reproduziert: ohne Farben, alles im rechten Winkel. Der Boden und die Wände sind weiß, ebenso die Türen der Garderobenschränke, die sich ohne Griffe auf Druck öffnen lassen. Aber von innen sind sie farbig.“


Der Eigentümer wollte mit dem Neubau ein intensives Verhältnis zur Landschaft aufbauen, raumhohe Verglasungen, Balkone und Terrassen sind der Beweis. Das Haus sollte in der reizvollen Landschaft in den Hintergrund treten können. Das ist nun definitiv nicht gelungen – zum Glück.


Kommentare

9

schlomm | 10.11.2008 10:14 Uhr

gut verortet ist halb verwurstet

Das in der Nachbarschaft verortete Haus entspringt wohl einem verwursteten Vokabular. Mit "großer Geste" ist das Haus treffend beschrieben - dass hier ein Dialog mit der Landschaft entsteht ist unausweichlich, nur die Art des Dialogs bleibt im Dunklen - wie leider auch das Verhältnis zur Umgebungsbebauung, ein Lageplan und einige Fotos hätten hier gutgetan. Auch dieses sind Qualitäten, die Architektur ausmachen und zur Bewertung dazugehören. Eine Referenz der Bauherren wäre interessant: denn dem Wunsch dessen, das Haus zugunsten der Landschaft zurückzunehmen, wurde ja, wie richtig bemerkt, eindeutig nicht nachgekommen. Alles Weitere ist eigentlich Geschmacksache - bis auf die Baukosten natürlich ...

8

martin | 06.11.2008 15:51 Uhr

Kinder?

Kinder machen Dreck, lassen Spielzeug liegen. Auch wenn es dann Designer-Spielzeug ist...stört!
Selbst die Bauherrin flieht ob der Kälte hinaus...

7

Timo | 06.11.2008 15:17 Uhr

In der Schule?

@mayer a
Interessant wären Bilder in einem Jahr wenn die
n-köpfige Kinderschar ihre Spuren hinterlassen hat.
Dies sind doch typische Bilder fürs Portfolio, gemacht vor dem Einzug. Wer lässt später die Bauherren schon einen Tag vor der Fotosession die Bude aufräumen?

6

mayer A | 06.11.2008 12:27 Uhr

wo sind die kinder?

schön sicher... leere regale, leere räume, leeres haus...wo sind die kinder?

5

Timo | 06.11.2008 07:59 Uhr

Schön

Für meinen Eindruck sehr gelungen. Bauherren dieser Art sind zumindest in unserer Region handverlesen, da dies nicht den Vorstellungen der breiten Masse entspricht. Wir hoffen, weiter so Kollegen.

4

gähn | 05.11.2008 23:50 Uhr

langweilig

gähn

3

couch potato | 05.11.2008 20:06 Uhr

war bestimmt echt billig...

...und ist dabei sooo gemütlich! Aber wetten, dass das Haus in irgendeiner Vorabendserie (oder vielleicht sogar im Tatort!) als Kullisse auftaucht? By the way, wann gibt es endlich mal eine TV-Serie mit dem Titel "die Architekten"?

2

gerardi printempsi | 05.11.2008 17:44 Uhr

Große Geste i. d. Landschaft

Schön wäre es, wenn solch ein Solitär - der ja nicht allein in der Landschaft steht - oder hat sich der Schmuckdesigner auch eine eigene Straße zu seinem Schloss gebaut? - wenn man einen Lageplan sehen könnte, was alles Drumherum ist und ob diese schöne Architektur ein weiterer Beitrag zur Zersiedelung der Landschaft darstellt - falls das heute jemanden überhaupt noch interessiert ....

1

phil latio | 05.11.2008 15:37 Uhr

WOW

wohl dem der sich sowas schönes bauen lassen kann, grandios. das hätte shigeru ban sicherlich auch gern gemacht, gell. einizg die grobe kiesschüttung am balkon verstehe ich nicht, ist doch barfuss kaum begehbar. ansosnten nicht ganz shigeru, dafür zu verwinkelt, aber alles in allem sicher ein toller ort zu leben.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

05.11.2008

Angemessen. Einfach.

Schule bei München fertig

05.11.2008

Stadt und Struktur

Fotografie-Ausstellung in Berlin

>
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche