RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Museum_of_Art_and_Design_in_New_York_zieht_in_Stone-Bau_-_mit_Kommentar_21542.html

07.10.2005

Am Columbus Circle

Museum of Art and Design in New York zieht in Stone-Bau - mit Kommentar


Am 7. Oktober 2005 begann der Umbau des Gebäudes Columbus Circle 2 in New York. Edward Durell Stones umstrittener Bau soll zum Museum of Arts and Design umgebaut werden und bekommt dafür eine neue Fassade und mehr Öffnungen (siehe BauNetz-Meldung vom 9.12.2003 zu weiteren gefährdeten Stone-Bauten).

Der Umbau soll 60 Millionen US-Dollar kosten und bis Anfang 2008 dauern. Danach stehen 1.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf vier Stockwerken zur Verfügung und damit mehr Raum als bisher, um die Dauerausstellung des Museums zu präsentieren.

Die mit dem Umbau betrauten Architekten von Allied Works Architecture sehen horizontale und vertikale Schlitze in der Fassade vor, um Ausblicke auf den Central Park zu erlauben und mehr Licht in die Galerieräume zu bringen. Die Fassade aus Terracotta und verschiedenen Glasarten soll auf die Sammlung von Glas- und Keramikobjekten verweisen. Die markanten Arkaden bleiben erhalten.

Das Erdgeschoss soll eine Glasfassade bekommen, das Foyer vergrößert und mit einem Museumsshop ausgestattet und das Auditorium umgebaut werden. Wie früher wird im 9. Stock wieder ein Restaurant eingerichtet, das auf drei Seiten eine Glasfassade erhält.

Das derzeit leerstehende Gebäude war 1964 als private Gallery of Modern Art eröffnet worden, wurde aber schon 1969 geschlossen und als zwischenzeitlich als New York Cultural Center wieder eröffnet. Ein Konzern hat den Bau dann 1975 gekauft und 1980 der Stadt angeboten, die dort bis 1998 ihr Kulturamt und Besucherzentrum unterbrachte.

Kommentar der Redaktion:

Schon mehr als zehn Jahre dauert der erbitterte Streit um Stones fensterloses Gebäude, das übrigens nicht unter Denkmalschutz steht. Stones Entwurf gilt als wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Moderne in Amerika, weil er zum ersten Mal historische Motive aufnahm, wie es wenig später in der postmodernen Bewegung üblich wurde. Die Caracalla-Therme in Rom soll Stone als Vorbild gedient haben. Der Bau steht in der Gefahr, in seiner Wirkung zerstört zu werden.

Die mit dem Umbau betrauten Architekten und die Direktorin des Museums beschreiben den Bau als „feindlichen, dunklen und klaustrophobischen Betonbunker, der nicht funktioniert“. Die Landmark-West-Gruppe, die sich für den Erhalt des Gebäudes stark gemacht hatte, hingegen hat bereits acht Klagen gegen die Umnutzung eingereicht. „Dies ist der wichtigste Kampf um ein Meisterwerk der Moderne” sagt Kate Wood, Direktorin von Landmark West, „und nennt den Fall die 'Penn-Station der Moderne'”. McKim, Mead & Whites Beaux-Arts-Bahnhof wurde 1963 ohne Not abgerissen, woraufhin sich erstmals Denkmalschutzgruppen in New York formierten.

Das Gebäude von Stone, der unter anderem das MoMA in New York entworfen hat, ist tatsächlich (nur) auf den ersten Blick ein sperriger Bau aus den ungeliebten 60er Jahren. Tatsächlich wandelt sich die Auffassung über die einerseits noch brutalistische, andererseits schon postmoderne Ära in den Köpfen der amerikanischen Architektur-Aficionados: Einer von Amerikas prominentesten Architekturkuratoren, Joe Rosa, hatte Stones Werke beispielsweise unlängst in seiner Glamour-Ausstellung im MOMA in San Francisco zum wichtigsten Bezugspunkt bei der Rückbesinnung auf die Qualitäten der 60er-Jahre-Architektur und ihre Vorbildfunktion für die Avantgarde unserer Zeit.

Ulf Meyer


Kommentare:
Meldung kommentieren

Entwurf Innenraumgestaltung

Entwurf Innenraumgestaltung

Huntington Hartford Museum

Huntington Hartford Museum


Alle Meldungen

<

10.10.2005

Nabelschau

3. Ausstellung zur österreichischen Architektur in Wien

07.10.2005

Wohngebirge

Wohnanlage von pool Architekten in Zürich fertiggestellt

>
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
baunetz CAMPUS
Alumni Podcast
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche