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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Muenchenarchitektur.de_berichtet_von_BDA-Preisverleihung_26462.html

15.02.2007

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Spitze Schreie

Muenchenarchitektur.de berichtet von BDA-Preisverleihung


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Der BDA-Preis Bayern ist am 13. Februar 2007 verliehen worden. BauNetz hat gestern davon berichtet (siehe BauNetz-Meldung vom 14. 2. 2007). Heute verschickt das einschlägige Portal muenchenarchitektur.de einen Erlebnisbericht von der Preisverleihung. Mit Respekt vor den Kolleginnen aus München dokumentieren wir Auszüge (Orthografie und Interpunktion folgen dem Original):

„Der Landesvorsitzende des BDA Bayern (der auch so aussieht wie ein Landsvorsitzender des BDA) Karlheinz Beer, erläuterte die Beurteilungskriterien für den Preis in seiner einführenden Begrüßung. (...)

Die Moderation des gesamten Abends übernahmen Muck Petzet und Marco Goetz, die im Smoking auf der Bühne eine wirklich gute Figur abgaben. Eine sehr nette Idee war es, die Preise durch ehemalige Preisträger aus den 1960er bis 1980er Jahren (nicht Geburtsjahr sondern Prämierungsjahr) überreichen zu lassen. Das amüsante war dabei, dass die Ehemaligen den aktuellen Preisträgern weitestgehend die Show stahlen. (...)

Die FH war als festlicher Veranstaltungsort mit ihrem spröden Charme nicht ganz ideal. Das Foyer war im hinteren Bereich noch mit Bauplanen abgeteilt und der ‚Saal‘ im ersten OG wo die Preisverleihung stattfand, wirkte mit dem Luftraum zwar großzügig aber etwas zugig. Vor allem als die Lüftungsklappen sich aus Gründen einer Überhitzung öffneten fühlte man sich eher wie an Deck eines Schiffes als bei einer Nobelarchitekturpreisverleihung. (...)

Das Catering hatte man dem jüdischen Szenelokal Schmock überlassen. Die große Menge Kellner hinter den mit duftenden Liliensträußen geschmückten Tischen - alle in grünen Jacken - waren extrem professionell und schnell. Der Wein war sehr gut und das eher ungewöhnliche koschere Essen auch. Es kam nur sehr spät. (...)

Geplant war offensichtlich die ganze Veranstaltung in einer Party enden zu lassen. Das kann aber nicht klappen, wenn der DJ im Geschoss drunter zwischen Garderobe und Sponsoren-Exponate-Tisch postiert ist.

Die Preisträger wurden - exakt wie bei der Oscarverleihung - erst bekannt gegeben, nachdem alle drei in der jeweiligen Kategorie nominierten Arbeiten vorgestellt wurden. Das machte die Sache auf Kosten der ‚Verlierer‘ spannend. Die meisten Architekten nahmen ihre Preise voller Würde und recht wortkarg entgegen. Da waren die weiblichen Vertreter des Projektes Hofgut Hafnerleiten, welches in der Kategorie ‚Bauen für die Gemeinschaft‘ für ihre 6 Gästehütten gekürt wurde, eine erfrischende Abwechslung. Die Bühne war so voll wie sonst nie: Achim Kammerer, Veronica Kammerer und Anke Lorber, die das studio lot leiten zusammen mit Claudia Heiss, Projektleitung und dem Landschaftsarchitekten Wolfgang Wagenhäuser sowie die Bauherrin der Gästehütten Anja Horn. Frau Kammerer im schwarz gemusterten Kleid, welches dem neuen Logo sehr ähnlich sah (als hätte sie es gewusst) und rosa Stiefeln und die Bauherrin im Leopardenprint-Jacket ließen ihrer Freude freien Lauf und fielen sich unter spitzen Schreien in die Arme. Das ganze durften wir sogar zwei Mal erleben, denn studio lot gewann zusätzlich einen der beiden Publikumspreise!

Der Publikumspreis sorgte auch dieses Mal für Aufregung. Nachdem er vor drei Jahren nicht vergeben werden konnte, weil Hacker die Abstimmung über das Onlineportal der Süddeutschen Zeitung manipuliert hatten, kam Herr Graff, Leiter der Kultur dieses Mal wieder mit den Worten: ‚Wir können keinen Publikumspreis vergeben‘ auf die Bühne. Zum Glück stellte sich dann heraus, dass man zwei Preise in dieser Kategorie vergeben müsse, da jeweils exakt 198 Stimmen auf das schwarze Haus von Peter Haimerl und die 6 Gästehütten in Bad Birnbach entfielen. Unglaublich.“

Unglaublich.

Benedikt Hotze


Kommentare

5

Florian Fischer | 19.02.2007 11:33 Uhr

Danke, Tilman

Danke für die schönen Blumen, lieber Tilmann, das müssen wir mal bei einem bier bequatschen... kommst du heute abend in die monofaktur ?

4

Alexandra Günther | 16.02.2007 17:42 Uhr

neue Rubrik

Sehr geehrter Herr Kommer,
Wir finden Ihre Anregung, eine neue Rubrik auf unserem Portal zu implementieren, großartig. Der Titel dieser Rubrik wird freilich, anstelle Ihres Ferienerlebnisses, "A VIP – Architektur versiert indiskret publizieren" heißen…
Über den Onlinestart dieser neuen Rubrik werden Sie bekanntermaßen durch die einschlägige Fachpresse informiert werden.
Ihr MUENCHENARCHITEKTUR.DE - Team

3

Florian Kommer | 16.02.2007 07:51 Uhr

Mein schönstes Ferienerlebnis

"Mein schönstes Ferienerlebnis" könnte eine neue Rubrik bei Muenchenarchitektur.de werden. Der Vorteil für die Redaktion: Sie müssten weder an ihrem Sprachstil arbeiten noch sich darum bemühen, einen Architekturpreis journalisitsch aufzubereiten.

2

Tilman Probst | 15.02.2007 18:37 Uhr

spitze Schreie

Wieso unglaublich, es geht noch besser!
Beim nächsten mal müssen die Nominierten auf der Bühne ihre Projekte life vorstellen, Heidi Klum moderiert statt Marco Götz und in der Jury sitzen Stefan Raab, Nina Hagen und Dieter Bohlen. Das Ganze wird von RTL zur prime-time übertragen und die Zuschauer können per handy (2,86€ / min) abstimmen. In der Sache gebe ich Dir voll und ganz recht, lieber Florian. Es waren wirklich sehr gute Projekte dabei, die nichts bekommen haben. Unter anderem die Regensburger Schule, das Gemeindezentrum in Riem von Florian Nagler und auch dein Museum in Manching. Mein Tip: Einfach weiter machen, vielleicht gibt es ja dann in 30 Jahren den Ehrenpreis fürs Lebenswerk. Tilman Probst München

1

Florian Fischer | 15.02.2007 17:35 Uhr

Unglaublich

Mit Respekt, jaja....
War sicher gut gemeint.

Was TATSÄCHLICH unglaublich ist: Sechs hölzerne Gästehütten gewinnen in der Kategorie "Bauten für die Gemeinschaft" den Preis.
Ein feinsinniges, bis dato im Bereich Freizeit und Tourismus einmaliges Projekt. Gute Architektur, das Neue, auch Brilliante ist die Idee und der Mut des Bauherrn für ein völlig neues Hotel-Konzept.
In dieser Hinsicht ein gelungener US-Import, wo sowas schon seit langem erfolgreich betrieben wird. Siehe, bei entspechendem Geldbeutel:
www.postranchinn.com
Das Konzept gibt es zin den Wüsten Californiens zu Hauf, günstig + versteckt, ergo Geheimtip.
Ich nehme an, dieses Konzept der Einzeleinheiten incl. sehr persönlicher Betreuung und vorzüglicher Speisekarte war den Hofleitnern schon geläufig. Schwer, dort eine Wochenendreservierung zu bekommen, zurecht.

ABER und zurück zum Thema: Was ist der Anspruch des BDA-Preises, insbesondere in einer Kernkategorie, wie Bauen für die Gemeinschaft ?
Hier waren vertreten bzw. einereicht: Schulen, kirchliche und soziale Einrichtungen, Bürgerhäuser, Museen usw. teilweise wirklich herausragender architektonischer Qualität, mit wegweisenden Konzeptionen und innovativen konstruktiven Lösungen.

Prämiert: 6 Gästehütten, oder -häuser, mit einem sauberen Aha-Effekt für nicht-weit-genug-Gereiste.

Den letztlich abstimmenden BDA-Mitgliedern wurden von einer aus Mailand, Berlin, Wien, einem Schweizer Dorf eingeflogenen Jury 5 Arbeiten zur Wahl vor-ausgesucht (.....).

Was ist mit den BDA-Kollegen los, daß sie diese Wahl trafen ?

Nichts gegen Euch. liebe Preisträger, aber wie sieht denn das aus, wenn z.B. die fett in der Bauwelt veröffentlichte, dabei gefeierte Blindenschule in Regensburg von Georg, Scheel, Wetzel aus Berlin (aha ?), ein 1.Preis eines öffentlichen Wettbewerbes, eine fabelhaft gelungene Realisierung zudem, auf diese Weise ausgestochen wird. Weiterhin zur Auswahl: 2 super Schulen, ein Kulturzentrum.

Meines Erachtens: eine Farce.

Wir, der Arbeitskreis für den BDA-Preis, hätten vielleicht auf die Idee kommen können eine eigene Kategorie Tourismus, Freizeit einzuführen, ein Thema das "kommt".

Schade, ärgerlich, frustrierend.

Florian Fischer, Architekt BDA DWB FCB München

 
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