Das Istanbuler Architekturbüro von Murat und Melkan Tabanlioglu ist auch in Deutschland bekannt, beispielsweise als Verfasser des Entwurfs für den türkischen Pavillon auf der EXPO 2000 in Hannover. In ihrer Heimat sind die beiden Architekten noch ungleich umtriebiger: In Istanbul wird derzeit noch ihr „Sapphire“-Hochhaus gebaut, das nach Fertigstellung mit 261 Metern Höhe das höchste Gebäude der Stadt sein wird (siehe BauNetz-Meldung vom 12. Februar 2007).

In Ankara wurde derweil ihr „Dogan Medienzentrum“ eröffnet – für den größten Medienkonzern der Türkei, die Dogan Media Group. Es beinhaltet Büroräume und Studios für türkische Fernsehsender und Tageszeitungen, darunter mit der Hurriyet und der Milliyet die beiden auflagenstärksten Tageszeitungen der Türkei. Für die Dogan Media Group hatten die Architekten bereits u.a. das alte Medienzentrum 1993 gebaut, das nun für die rasch expandierende Firma zu klein geworden war.

Der Entwurf des Medienzentrums ist zunächst ein schlichter, gläserner Kubus mit 11.500 Quadratmetern Nutzfläche. Die Architekten beziehen sich damit nach eigener Aussage auf den quadratischen Zuschnitt des Baugrundstücks an der Ankara-Eskisehir-Straße. Die Grundform wird jedoch durch – ebenfalls rechteckige – Auskragungen und Einschnitte deutlich belebt, zumal diese mit einer gelochten Metallfassade einen deutlichen Materialkontrast zum gläsernen „Grundwürfel“ zeigen.

Das Lochmuster, das vage an die Systematik der Blindenschrift von Louis Braille erinnert, soll laut Architekten eine „dynamische Atmosphäre“ erzeugen, die das „farbenfrohe, schnelle, bewegliche und durchsetzungsfähige Bild“ der heutigen Medienlandschaft symbolisieren soll. Das Lochmuster der Fassade setzt sich in den Lichtdecken der Innenräume fort.

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