- Weitere Angebote:
- Architekturforum Livingwood
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
15.03.2004
Ende eines Wahltags
Manege in Moskau abgebrannt
Das als „Manege“ bekannte Baudenkmal in Moskau ist am Tag der Präsidentschaftswahl, am 14. März 2004, durch einen Großbrand vollständig zerstört worden. Das Feuer in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreml konnte erst nach sechs Stunden unter Kontrolle gebracht und damit weitere Verluste historischer Bausubstanz vermieden werden.
Das klassizistische Gebäude war als Reithalle im Jahre 1817 von dem spanischen Ingenieur und russischen General Augustin de Béthencourt für Paraden erbaut worden. Die stützenfreie Halle war für die damalige Zeit eine herausragende technische Leistung. Die architektonische Gestaltung mit dorischen Säulen und antikisierenden Friesen schuf der russische Künstler Ossip Bowe von 1823 bis 1835. 1957, in der Zeit des „Tauwetters“, wurde die Paradehalle gegenüber des Alexandergartens zur größten Kunsthalle Moskaus umgebaut. Hier fand 1962 der berühmte Manege-Streit statt, bei dem Nikita Chruschtschow bei einem Ausstellungsbesuch den Bildern nicht-konformer Künstler attestierte, sie sähen aus, als ob sie „ein Esel mit seinem Schwanz gemalt hätte“. Mit diesem Skandal wurde das vorher liberalisierte Kunstgeschehen von staatlicher Seite wieder eingeengt.
Kommentare:
Meldung kommentieren