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12.03.2008

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Spitzer Giebel, langes Haus

Landtagsgebäude in Liechtenstein eingeweiht


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Erst vor wenigen Tagen konnte das Fürstentum Liechtenstein auch einmal wieder mit positiven Schlagzeilen von sich reden machen: das neue Landtagsgebäude nach dem Entwurf von Hansjörg Göritz wurde offiziell eingeweiht. Im Jahre 2002 fand der erste Spatenstich (BauNetz-Meldung vom 28. Oktober 2002) statt, 2005 wurde der Grundstein gelegt (BauNetz-Meldung vom 2. September 2005). Die Gesamtkosten der Anlage werden mit 39,5 Millionen Schweizer Franken angegeben.

Der Entwurf des Hannoveraner Architekten erinnert nicht zuletzt durch die archetypische Formensprache an die „Analoge Architektur“, die Ende der 80er Jahre an der ETH Zürich Hochkonjuktur hatte.

Nicht von ungefähr, denn es war Luigi Snozzi (Locarno), der 1987 in einem entsprechenden Wettbewerb den ersten Entwurf für das Regierungsviertel geliefert hatte. Eine Volksabstimmung im Jahr 1993 kippte sein Projekt, der städtebauliche Ansatz Snozzis wurde aber als Überbauungsplan genehmigt. Den 1998 neu ausgeschriebenen Wettbewerb konnte Hansjörg Göritz 2001 für sich entscheiden (BauNetz-Meldung vom 11. Januar 2001). Göritz hat das von Snozzi einst als grosser Solitär gedachte Landtagsgebäude in das „Langes Haus“ und das „Hohe Haus“ aufgeteilt.

Auf drei Geschossen übernimmt das Langhaus alle dienenden Funktionen, vor deren Fassade Göritz das steinerne Giebelhaus setzte, den eigentlichen Plenarsaalbau.
Der farblich auf den Kontext abgestimmte Klinker bekleidet sowohl die Betonkonstruktion von Giebelbau und Langhaus als auch den sich über der Tiefgarage ausdehnenden Platz, der seinerseits von einer hohen Mauer und einem Stadtgarten abgeschlossen wird.
Die sogenannte „Hangfussbebauung“ wird derzeit hinter dem neuen Langhaus mit dem Landesarchiv der Vaduzer Architekten Thomas Keller und Richard Brandes fortgeführt, das im Sommer 2009 fertiggestellt wird (BauNetz-Meldung vom 9. September 2004 zum Wettbewerbsentscheid).

Heute bildet das neugestaltete Regierungsviertel den Abschluss der Städtle-Straße, über der das erst seit 1938 von der Fürstenfamilie bewohnte Schloss thront. Ab 1905 tagte der Landtag erstmals in einem eigenen Regierungsgebäude des Architekten Gustav von Neumann.
Seit 1924 wurden im zuvor armen Bauernland Liechtenstein Ausländer durch Steuerbegünstigungen angelockt und die ersten Villen für reiche Steuerflüchtlinge gebaut. Auch nach dem Krieg konnte sich Vaduz wieder als Steueroase und damit als Bankenstandort etablieren: Seit den 1970ern entstanden in Vaduz zunehmend gesichtslose Banken und Bürobauten, die architektonisch erstmals 2001 durch Holleins skulpturale Centrumbank aufgewertet wurden (BauNetz-Meldung vom 26. Mai 2003 zur Einweihung).
Das neue Kunstmuseum der Schweizer Architekten Morger, Degelo und Kerez (BauNetz-Meldung vom 11. August 2000 zur Übergabe) brachte ein weiteres Highlight und urbanes Flair in die heute offiziell 15.000 Einwohner zählende Steueroase. Die Erweiterung des Landesmuseums von Brunhart Brunner Kranz konnte parallel begonnen und 2003 abgeschlossen werden (BauNetz-Meldung vom 1. Dezember 2003 zur Einweihung).


Kommentare

1

roesli | 12.03.2008 18:02 Uhr

spitzer giebel

... ein sehr schönes unaufgeregtes projekt von einem, der tribut zollt und dem ort zu angenehmer ausstrahlung verhilft ...

ein spannendes bauwerk abseits vom einerlei

 
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