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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Lacaton_Vassal_stellen_Hochhausentwurf_fuer_Paris_vor_27866.html

10.07.2007

Frischzellenkur

Lacaton & Vassal stellen Hochhausentwurf für Paris vor


Während der „Urban Prototyping Conference“ am 7. und 8. Juli 2007 (BauNetz-Meldung vom 27. Juni 2007) an der Universität für angewandte Kunst in Wien stellten die Architekten Lacaton & Vassal (Paris) ihr Konzept für einen Hochhausumbau in einer Pariser Vorstadt vor. Baubeginn ist im Dezember 2007.

Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal sind seit jeher für Projekte bekannt, die mit kleinen Budgets auskommen und aus einfachen Ressourcen viel herausholen: Gebäude aus Polycarbonat-Stegplatten, Gewächshäuser, adaptierte Container. Zuletzt hatten sie den Auepavillon der Documenta XII (BauNetz-Meldung vom 20. Dezember 2006; BauNetz-Meldung vom 23. April 2007) konzipiert – von dem sie sich aber aufgrund der mangelhaften Ausführung in Deutschland noch vor der Eröffnung als Urheber distanzierten.

Billig zu bauen haben sie trotz dieses Rückschlags als große Chance kennen und schätzen gelernt. Anne Lacaton ist heute sogar davon überzeugt,„dass wir all unsere Projekte nicht hätten machen können, wenn mehr Geld da gewesen wäre.“ Ein gewonnener Wettbewerb ermöglicht es ihnen nun, ihre Wohnideen in einem ganzen Pariser Wohnblock aus den 60er Jahren auszuleben. Im Großen und Ganzen bleibt das Gebäude aber bestehen.

Die 1990 sanierte Fassade des „Tour Bois Le Prêtre“ von 1961 soll restlos entfernt werden; eine neue, vorgefertigte Stahlkonstruktion wird um den gesamten Altbau gebaut. Die in Zukunft voll verglasten Wohn- und Schlafzimmer werden mittels der Stahlkonstruktion um großzügige Loggien erweitert, die ihrerseits mit Schiebetüren aus Kunststoff-Paneelen geschlossen werden können.
Der Vorteil der Stapelbauweise aus vorgefertigten Elementen besteht u.a. darin, dass die Menschen während des Umbaus in ihren Wohnungen verbleiben können. Dem Projekt war ein Mediations- und Partizipationsverfahren vorhergegangen, bei dem die Bewohner Wünsche äußern konnten. Die Wohnungen werden nun so unter den Bewohner getauscht, dass alle zufrieden sind. Diese Umsiedlung innerhalb des Hauses soll Ende 2008 beginnen. Die Kosten betragen laut Architekten weniger als 50 Prozent eines Neubaus – ohne Berücksichtigung der Abbruchkosten.

Die Bauwelt widmet Lacaton & Vassal ihre am 13. Juli 2007 erscheinende Ausgabe 27.07 – darin werden dieses und drei weitere neue Projekte der Franzosen vorgestellt.


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