Am 31. Mai 2003 wird der Erweiterungsbau des Contemporary Arts Center (CAC), das Lois & Richard Rosenthal Center for Contemporary Art, in Cincinnati (Ohio) eröffnet. Für den avantgardistischen Museumsneubau in der Innenstadt hatte das Museum die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid verpflichtet.

Hadids Ausstellungsbau präsentiert sich als eine Skulptur von sich durchdringenden Volumen aus Beton, Glas oder Stahl. Diese Baukörpergestaltung zeigt damit von außen die unterschiedlichen Raumgrößen und -organisationen im Innern. Die einzelnen Galerien fügen sich wie ein 3D-Puzzle über den zentralen Raum der Lobby ineinander, wodurch ungewöhnliche Perspektiven und Einblicke entstehen, wie in den Museumsbauten von Hans Hollein in Frankfurt oder von Frank Gehry in Weil am Rhein oder Bilbao.
Mit dem „Urban Carpet“ genannten Konzept möchte die Architektin einen fließenden Übergang zwischen der Straße und der Lobby mit den umliegenden Galerien schaffen. Dieser Teppich soll sich im Innern auch vertikal fortsetzen mit Sichtbezügen und unterschiedlichen Wegen zu den oberen Stockwerken. Man erhofft sich durch den einfachen Zutritt eine Art Fortführung des städtischen Lebens innerhalb des Museums.
Die Verschachtelung der Bauvolumen entspricht auch den unterschiedlichen Abteilungen des CAC, die hier zusammengeführt wurden. Neben 1.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche, einer Bühne für Performances mit 150 Sitzplätzen, dem üblichen Museumscafé und -shop wurde hier das „UnMuseum“ etabliert, ein Zentrum für Kunstpädagogik für Kinder. Wie in amerikanischen Museen üblich, sollen alle Besucher zur Interaktion untereinander und mit den Kunstwerken angeregt werden.