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04.09.2007

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Ein Grab für alle Menschen

Koolhaas protegiert Riesen-Pyramide bei Dessau


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Keine Idee scheint zu wahnsinnig, als dass man mit ihr nicht Schlagzeilen machen könnte: Am 2. September 2007 fand das erste „Pyramiden-Fest“ im Ort Streetz bei Dessau statt, das für die Errichtung einer „Großen Pyramide“ ebendort warb.

Das Bauwerk soll – wie könnte es anders sein – die „größte jemals von Menschen errichtete Pyramide aller Zeiten“ werden, zehn mal größer als seine Vorgänger aus dem alten Ägypten. Sie soll 578 Meter hoch werden, 30 Jahre Bauzeit sind schon eingeplant.

Rem Koolhaas (Rotterdam) und Miuccia Prada konnten laut Veranstaltern bereits als Juryvorsitzende des noch ausstehenden Wettbewerbs gewonnen werden. Die Website der „Freunde der Großen Pyramide“, zu denen Ingo Niermann, Jens Thiel und Heiko Holzberger gehören, verströmt nicht gerade falsche Bescheidenheit: „Der größte Bau der Welt“, „Rettung für die deutsche Wirtschaft“ und „Ein Grab für alle Menschen“ sind die Katgorien, die die Seite gliedern: „Millionen Menschen werden jedes Jahr anreisen, um ihre mögliche Grabstätte zu besichtigen oder an Trauerfeierlichkeiten teilzunehmen. Kirchen und spirituelle Gemeinschaften aus aller Welt werden sich ansiedeln und einen direkten Blick auf die Pyramide anbieten. Die Beschäftigungseffekte im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor werden enorm sein.“

Im Gegensatz zu „früher“ dürfen sich hier nämlich nicht nur Pharaonen bestatten lassen, auch Normalsterbliche können sich für schlappe 700 Euro einen Platz für ihre sterblichen Überreste in einem der Betonsteine, die gleichzeitig die Bausteine der Pyramide werden sollen, reservieren. Einige Millionen Urnen sollen in dem Riesensarkophag Platz finden, teilweise sollen aber auch nur Gedenksteine angebracht werden. Knapp 90.000 Euro haben öffentliche Stellen, namentlich die Kulturstiftung des Bundes, bereits für den Koloss locker gemacht.

Wenn es nach den Initiatoren geht, soll bereits 2008 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Sie haben aber nicht mit dem Widerstand der Anwohner gerechnet: „Wir wollen keine 5 Millionen Tote in Streetz!“ hieß es auf deren Protesttransparenten anlässlich des „Pyramidenfests“.


Kommentare

20

Politz | 23.12.2007 16:56 Uhr

Gute Idee

Ich finde eine gute Idee!
Nur ob man die Region mit Toten beleben muss ist mir fraglich.
Klar, die Idee allein mit der Pyramide ist sehr gut und wird sicher die Region, ja sicher mehr als nur die Region beleben!
Es würde doch auch reichen, wenn man sich dort auf irgendeiner Weise verewigen könnte. Steinflächen bekritzeln oder so...Erinnerungsstein gut, würde auch noch gehen. Nur das mit den Toten müsste man sich meiner Meinung nach nochmal überlegen.
Gruß

19

LOG | 05.09.2007 21:10 Uhr

Kongeniale Idee

Das es sich hier um eine verdammt gute, um nicht zu sagen kongeniale Idee handelt, sieht man nicht zuletzt an der rekordverdächtigen Kommentatorenzahl. Schlimmer als Centerparcs oder Sealife wird es dabei wohl auch in Dessau nicht werden.

Ein sich selbst finanzierendes Projekt mit ungeheuren Mitnahmeeffekten. Wer von ihnen hat so etwas schon mal auf die Beine gestellt?

Ich sehe es schon kommen: Die jetzigen Nörgler werden schon in naher Zukunft ihren Bauherren den Dessau-Effekt versprechen.

18

Alexandros | 05.09.2007 04:15 Uhr

WJD

nennt man sowas vieleicht Größenwahnsinn? hmmm...
Ich stufe die Pyramide gleich mit dem WJD -world jump day, um die Umlaufbahn der Erde zu ändern- ein...
Doing... ;S

17

volkereich | 05.09.2007 01:08 Uhr

pyramide

Eigentlich gar keine schlechte Idee. Da Architekten in einem gesättigten Markt gezwungen sind, sich zu spezialisieren, war es längst überfällig, die Nekropole als Bauaufgabe wieder zu entdecken. Da alle (!) Menschen in Zukunft sterben, ist das doch eine todsichere Nische. Warum die Idee aber als seelenlose Karikatur daherkommt, wüßte ich auch ganz gern ...

16

Knobi | 04.09.2007 22:49 Uhr

???!!!

Sachsen-Anhalt-er-Bahnhof für alle!
Die Stadt Dessau ist tot, es lebe das Grab!
Endlich wieder ein Superlativ für den Osten.
Für den Bau wären dann diverse Verkehrswege, wie z.B. Autobahnen, Landstraßen (B6), Schifffahrtswege (Elbe, Mulde, näherungsweise auch die Saale), Flugplätze/-häfen (Dessau/Leipzig) entsprechend grundhaft auszubauen, damit das One-Way-Ticket auch zum letzten Ziel führt.
Lange nicht so gelacht ;-)

15

thomas | 04.09.2007 22:38 Uhr

letzter schrei

da haben welche lange nicht mehr ihren eigenen schrei gehört ...

14

ein freund der architketur | 04.09.2007 21:44 Uhr

preussische baukunst

na endlich haben die deutsche ihre ehrlichste bauaufgabe in reinform: einen grabstein der superlative. das ist doch genau das was die herren deutschen baumeister seit jahren fabrizieren. gesichtslos, humorlos, everlasting. ich finde es super! und für rem ein gefundenes fressen! guten appetit!

13

Fabian | 04.09.2007 21:24 Uhr

Oh Gott

Da möchte man einfach nur tot sein!

12

mat | 04.09.2007 20:09 Uhr

also ich finds gut.

ist doch mal was anderes... zumindest in deutschland. ich finde auch die tollen abgefahrenen sachen in dubai in ordnung. endlich passiert mal wieder was in deutschland. lieber klotzen statt kleckern.
>less is more< ist absolut veraltet. >more is more< ist geil.

11

Christel Frank | 04.09.2007 18:17 Uhr

Pyramiden

Pyramiden sind energetisch und können zum Frieden beitragen - zur Zeit werden welche in Visoko in Bosnien entdeckt - größer und älter als die in Ägypten. Besser ist es, die vorhandenen zu wecken.

10

Lord Remchen | 04.09.2007 17:36 Uhr

juhu !

endlich mal eine Meldung, an deren Kommentierung sich alle beteiligen können. Das die nicht ernst gemeint sein kann, sieht man schon an der Kuh auf Bild zwei. Die werden doch im Zuge der Co2-Reduzierung bis 2012 schon abgeschafft sein....

9

sverris | 04.09.2007 17:15 Uhr

das noch

das ganze ist wesentlich ein witz, erzeugt bissel aufruhr, die massenmedien findens sowieso gut, weil sie was zu berichten haben unter "vermischtes", und letztlich bleibt nichts zurück... könnte insofern auch von RTL oder PRO 7 sein.

8

henry | 04.09.2007 17:13 Uhr

das passt

genau wie die alten Ägypter, die glaubten unsterblich zu werden, wenn Sie sich in einer Pyramide beerdigen lassen, glaubt das unser Remchen wohl auch. Pharao Rem und sein Gefolge sollten etwas mehr Respekt vor den Ostdeutschen haben und ihnen nicht die gleiche LasVegasMentalität unterstellen, an der Rem der Erste leider schon vor einiger Zeit erkrankt ist...

7

giorgio | 04.09.2007 17:08 Uhr

unser dorf soll schöner werden!!!

liebe kollegen ist ja schlimm das es nicht so viel zu tun gibt aber gleich einen elefantenfriedhof bauen???

am besten gleich mit anstänigem parkplatz und dazugehörigem autobahnaschluß!
einen shuttle-service für die anreisenden trauergemeinschaften und dann vielleicht noch einen, zumindest, regionalen flughafen!!!
denn wer will schon gerne omis beerdigung verpassen? nur weil die jetzt kurzfristig in dessau zu liegen kommt???

bin mal gespannt welche logistikfirma das dann alles auf die reihe kriegt? die post vielleicht? die größte paketesammlung der welt?...oder so ähnlich!

viel spaß nach dessau!
es lebe das bauhaus!!! oder hier eher das legohaus? womit wir die ersten sponsoren sicher schon an bord hätten!!!

weiter so deutschland!!!

6

dichtung | 04.09.2007 17:07 Uhr

sehr dicht

sind die eigentlich noch ganz dicht ?
wer braucht denn sowas ???
sollenn nach las vegas fliegen für sowas, dort kann man sich seine matschbirne wenigstens mit der hitze erklären

5

sverris | 04.09.2007 17:02 Uhr

...

"Ein Grab für alle Menschen." - klingt wie eine Vorschrift, wenn nicht Drohung. So ist das mit der rhetorike techne. (Ich liege lieber allein; "einmal wie ein Pharao" brauch ich nicht, bin ich schon jetzt *lach*).

4

Brille | 04.09.2007 16:32 Uhr

Cool-Case

SUPER, MEGA PYRAMID + PARANOID
.... schön das Koolhaas auch dabei ist, dann wird´s schon werden.
Aber he, warum im schönen deutschen Osten und nicht bei den Scheichs in Arabien? In der Wüste ist doch soooooviel Platz ... und MEGA Dubai, Palm-Eiland ans so on sind gleich um die Ecke!
Oder ist Tschernobyl der bessere Standort - die Strahlung konserviert ... und ich bin schon gespannt wer ganz oben "wohnt"!!! so long.

3

Achim | 04.09.2007 16:22 Uhr

Bunsenkulturstiftung

Wer ist denn in dieser Bundeskulturstiftung für Architektur verwantwortlich?? Erst wurden die bunten aber leider inhaltsfreien "shrinking cities" gefördert und nun auch noch so was ... aber was soll man auch mit dem vielen Geld sonst machen ...

2

Heiß | 04.09.2007 16:06 Uhr

Konsequent.

Ein Grab für alle Menschen. Die Erde ist bald verbraucht, also ist es auch an der Zeit, für uns alle ein Grab zu bauen. Das finale Bauwerk der Ära Mensch. Die Pyramiden in Ägypten standen ziemlich am Anfang dieser Ära des sesshaften Menschen. Konsequent. Und ordentlich.

1

europassagier | 04.09.2007 15:51 Uhr

Riesen-Pyramide bei Dessau

Ist heute der 1.april..?

 
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