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29.05.2007

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Klimakatastrophe im UN-Hauptquartier in New York abgewendet


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Am 29. Mai 2007 berichtet die FAZ über die anstehende Renovierung des UN-Hauptquartiers in New York, mit dessen Bau 1949 unter der Leitung des Architekten Wallace H. Harrison begonnen wurde, der gemeinsam mit einem internationalen Architektenkomitee aus u. a. Oscar Niemeyer und Le Corbusier beauftragt war, die Gebäude zu entwerfen.

Besonders eindrucksvoll zeigt heute die marode Klimaanlage aus dem Jahr 1952 den bisherigen Zustand der Weltorganisation in New York: Mit den zwei für das gesamte Haus möglichen Einstellungen, die man vielleicht treffend als „Kalter Krieg“ und „Treibhauseffekt“ bezeichnen könnte, sorgte die museumsreife Klimatechnik oft genug für dicke Luft: Während die einen auf der Ostseite, zum East River hin, schwitzen mussten und nach Kühlung verlangten, mussten die anderen im Falle der Kühlung auf der Westseite frieren – und umgekehrt.

Ende Juni 2007 soll nun endlich mit der Renovierung der Hochhausscheibe begonnen werden. Das Gebäude, seine Technik und der sich über Jahrzehnte hinziehende schleppende Einigungsprozess scheinen dabei irgendwie symptomatisch für die weltweite Klimakatastrophe und den bisherigen Geist der Vereinten Nationen zu stehen: Das blaugrüne Fassadenglas ist einlagig, ein größerer Teil der aufgewendeten Kühl-/Heizenergie verpufft ungehindert und wenig umweltgerecht in der New Yorker Atmosphäre.

Niemanden scheint das bisher gekümmert zu haben. Und auch hier haben mehr als einmal „Vetomächte“ die notwendigen Schritte – hin zu einer zeitgemäßen, umweltgerechten und vernünftigen Lösung für alle Nationen – blockiert. Die Klimakatastrophe im Haus wird aber immerhin schon einmal behoben.

Wurde die Finanzierung des Baus seinerzeit vom amerikanischen Kongress noch zinslos bewilligt, sehen sich die Vereinten Nationen nun per Kongressbeschluss gezwungen, zu marktüblichen Zinsen Geld zu leihen. Das Darlehen für die 1,9 Milliarden Dollar teure Sanierung wurde vom US-Kongress zugunsten der Finanzierung des Irakkriegs auf 1,25 Milliarden gekürzt.
Zu hoffen bleibt dennoch, dass das bessere Raumklima, das ab 2015 im Haus einziehen soll, auch Wirkungen hinsichtlich des weltpolitischen Klimas zeitigt. Erinnern wir uns: Winston Churchill hatte einst in einem Zeitungsinterview gesagt: „Erst formen wir unsere Gebäude, und dann formen sie uns.“

Till Wöhler


 
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