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08.04.1999

Wandel als Prinzip

Kisho Kurokawa zum 65. Geburtstag


Am 8. April 1999 feiert Kisho Kurokawa seinen 65. Geburtstag.
Der 1934 in Nagoya / Japan geborene Architektensohn arbeitete während seines Studiums in Tokio und Kyoto bei Altmeister Kenzo Tange. 1960, im Alter von 26 Jahren, war er Mitbegründer der Metabolisten, deren Suche nach einer Verbindung von japanischer und westlicher Architektur noch heute seine Arbeit prägt. Die metabolistische Bewegung steht für Umwandlung und Veränderung: Gebäude und Städte sollen sich flexibel den veränderten Bedürfnissen der Gesellschaft und der Nutzer anpassen können.
Nach der Gründung eines eigenen Büros 1961 beschäftigte sich Kurokawa mit dem Einfluß von High-Tech und Präfabrikation auf japanische Bautraditionen. Bekanntestes Beispiel ist das Nagakin-Hotel in Tokio (1970), bei dem komplette Wohnkapseln an einen Turm montiert wurden.
Zahlreiche städtebauliche Projekte weisen Kurokawa als einen Pionier der Megastruktur aus, u.a. die „Floating City“ (1961). Höhepunkt der Entwicklung raumgreifender Strukturen war Kurokawas Expo-Pavillon 1970 in Osaka.
Seit Ende der siebziger Jahre wendete sich Kurokawa Gebäuden mit mehr permanentem Charakter zu. Seine Schrift „Die Philosphie der Symbiose“ lieferte die Folgetheorie zum Metabolismus: Ziel ist die Überwindung von Gegensätzen wie Architektur-Natur oder privat-öffentlich. Kurokawa forderte einen umfassenden Paradigmenwechsel auf dem Weg vom Maschinenzeitalter zum „Age of the life principle“.
In den letzten zehn Jahren beschäftigte sich Kurokawa zunehmend mit der Komposition abstrakter geometrischer Formen. Bekannte Beispiele im Museumsbau sind das „Ehime Museum of Science“ (1994) und das „Hiroshima City Museum of Contemporary Art“ (1988) in Japan.
Auch außerhalb Japans wird der agile Altstar gefeiert: Im Juni 1999 wird Kurokawas Erweiterungsbau des Van Gogh-Museums in Amsterdam eröffnet.

Eine Werkschau neuerer Arbeiten kann im Webauftritt Kurokawas besichtigt werden, dem auch das nebenstehende Porträtfoto entnommen ist; im BauNetz-Ausstellungsarchiv finden Sie eine Rezension der Anfang 1999 in Berlin gezeigten Kurokawa-Retrospektive.


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