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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Holleins_Botschaft_in_Berlin_eingeweiht_9219.html

05.07.2001

Paraphrase der Architektur

Holleins Botschaft in Berlin eingeweiht


Am 5. Juli 2001 wurde im Berliner Stadtteil Tiuergarten der Neubau der österreichischen Botschaft eingeweiht. An der feierlichen Zeremonie nahmen Außenministerin Ferrero-Waldner und Bundespräsident Klestil teil.
Das auffällige Eckgebäude im ehemaligen und auch wieder zukünftigen Diplomatenviertel wurde von dem Wiener Architekten Hans Hollein entworfen. Hollein hatte einen zweistufigen, EU-weiten Wettbewerb gewonnen.
Auf einer Pressekonferenz am Vortage der Eröffnung präsentierte sich Hollein gut gelaunt: „Ich habe den Auftrag nicht bekommen, weil ich der österreichische Starachitekt bin, sondern weil ich in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt wurde“, sagte Hollein. „Dieses Haus wurde unter schwierigen Bedingungen gemacht, die gleichwohl zu einem glücklichen Resultat geführt haben.“ Hollein erläuterte den kompakten und komplizierten Baukörper so: Es seien drei verschiedene „Themen“ unterzubringen gewesen, die jeweils einen eigenen architektonischen Ausdruck bekommen hätten: 1. Büro- und Konsulatsnutzung, 2. repräsentative Flächen und 3. die Residenz des Botschafters. Hollein bekannte sich ausdrücklich zu der repräsentativen Funktion der Bauaufgabe Botschaft.
Die „Integration in das gegebene stadträumliche Umfeld“ habe er durch zwei gegensätzliche Architektursprachen gemeistert, die beide auf Berliner Traditionen verwiesen: Die „rektanguläre, klassizistisch-klassische“ Architektur des Bürotraktes zur Stauffenbergstraße hin verweise auf Schinkel und Stüler, dozierte Hollein mit Blick auf Stülers Matthäuskirche, während der kupfergrüne Eckbau an der Tiergartenstraße eine „Paraphrase der Architektur von Finsterlin, Häring und vor allem Scharoun“ sei. „Auch das ist Berlin“, gab sich der Entwurfsprofessor Hollein mit einem angedeuteten Kopfnicken in die Richtung der Scharounschen Philharmonie kämpferisch.
Der Neubau hat eine Nettogrundrissfläche von 6.400 Quadratmetern und ist mit Herstellungskosten von rund 30 Millionen Mark innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens geblieben.
Das Gebäude wird von einer privatisierten „Bundesimmobiliengesellschaft“ für eine Jahresmiete von 3 Millionen Mark an die Republik Österreich vermietet.

Nebenstehende Abbildung zeigt die Front zur Stauffenbergstraße. Als Zoom-Bilder hinterlegt sind die Ansicht zur Tiergartenstraße und eine Innenaufnahme der zentralen Eingangshalle.

Abbildungen: Österreichische Botschaft Berlin


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